Ein Grund misstrauisch zu sein

Asunción: Als der Finanzminister und Halbbruder von Präsident Mario Abdo, Benigno López, noch IPS Präsident war, ging er einen Mega-Deal ein, der dem Fürsorgeinstitut keinerlei Vorteile brachte. Gewerkschafter brachten dies nun ans Licht.

Genau genommen, hätte diese Nachricht schon vor zwei Jahren publiziert werden können. Animiert dazu haben sich Vertreter der Gewerkschaft der administrativen Mitarbeiter des IPS jedoch erst gestern.

Gewerkschaftsmitglied Sergio Lovera erklärte die Vereinbarung zwischen dem IPS und einer privaten Bank, die zu Zeiten von Horacio Cartes getroffen wurde und dem Fürsorgeinstitut mehrere Millionen US-Dollar Verlust einbrachte.

Am 22.11.2017 beschloss das IPS 100% aller Einnahmen, die sich monatlich auf rund 30 Millionen US-Dollar belaufen, auf Konten der BBVA zu transferieren. Nachdem der Anteil für die Renten abgezogen und auf ein anderes Konto überweisen wird blieb der Rest (etwa 42%) bis Ende des Jahres da liegen und konnte erst ab Dezember desselbigen Jahres fest angelegt werden. In dem Zeitraum bis Ende des Jahres brauchte die BBVA dem IPS keine Zinsen zahlen, was 10 Millionen US-Dollar Verlust jährlich bedeuten, wenn man einen einfachen Zinssatz von 7,01% herannimmt. Die Rentenfonds auf dem anderen Konto werden mit 1,75% verzinst, was ebenso Verluste bedeutet.

Abgesehen davon, dass niemals 100% der Gelder einer Institution auf nur eine Bank transferiert werden dürfen, scheint hier auch unter dem Tisch etwas bewegt worden zu sein, da dieser Deal dem IPS keinerlei Vorteile bringt und trotzdem beschlossen wurde.

Wochenblatt / Abc Color

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2 Kommentare zu “Ein Grund misstrauisch zu sein

  1. Und niemand spricht von Vetternwirtschaft…
    Interessant: Cartes ist ploetzlich das schwarze Schaf und ist fuer alles Uebel verantwortlich.
    Die BBVA zahlt im Prinzip sowieso niemals Zinsen, welches normal ist fuer Banken. Ich erinnere mich dass zu der Zeit Geruechte im Umlauf waren dass die BBVA wegen ihrer Schieflage in der Tuerkei (BBVA ist ein Grosskonzern aus Spanien) in Konkurs gehen wuerde und auch die paraguayische Filiale dichtmachen wuerde. Was dann aber ploetzlich nicht geschah. Was da wahres dran ist, darueber kann man ja nur spekulieren – tatsache ist dass die BBVA mit ihrem Tuerkeigeschaeft und anderen schwaechelnden Laendern international in Bedraengnis geriet. Da hilft natuerlich die Konten des IPS zur “Sanierung” fuehren zu duerfen.
    Grossteile dieser 180 Milliarden US$ (rund 25 Millionen Euro) gehen wohl zu privaten Krankenhaeusern wie die der Mennoniten im Zentralen Chaco so schon der Oberschulze aus Filadelfia kuerzlich ueber Radio ZP30 sagte: “das IPS Staatsgeld ist zu einem riesigen Geschaeft geworden dass wir nicht mehr entbehren moechten”. Will heissen, man zockt also durch hohe Preise dem Staat das Geld aus der Tasche und genehmigt sich so ein geschmiertes angenehmes Leben als Krankenhausangestellter Arzt, Fachkraft, usw. Vor einigen Jahren gab es sogar Kuerzungen im Hospital Loma Plata, wo untere Dienstleistungsraenge das Gehalt gekuerzt wurde, wie Putzkraft, usw. aber zur gleicher Zeit die oberen Raenge der Fachkraefte sich gehoerig mehr Gehalt zuschanzten. Dabei sind die Zahlungen des IPS natuerlich immer eine willkommene Finanzspritze auf Kosten des Steuerzahlers. Zudem ist die Qualitaet der Dienstleistungen aber stetig gesunken in den mennonitischen Krankenhaeusern da es den Aerzten an “Berufung” fehlt und die lateinische Mentalitaet des Zockertums immer mehr um sich greift (man ist Arzt wegen des Geldes). Zumal ist man in letzter Zeit auch immer mehr auf den Geschmack der Oekonomisierung der Altersrente gekommen wo man gesehen hat dass man sich viel Geld durch “fruehzeitiges Sterben” der Pensionaere sparen kann (es gibt immer mehr “Todesfaelle” von Leuten deren Pension gerade ausbezahlt wurde und deren Weiterleben eher auf Kosten der Gesellschaft gehen duerfte). Z.B. der Mennonit zahlt rund 30% der Krankenkosten aus dem eigenen Saeckl, wo die Versicherung rund 70% der Kosten uebernimmt (mit sinkender Tendenz wie man hoert). Diese 70% stellen einen grossen Batzen Geld dar das man sich sparen kann wenn der Patient “ploetzlich an Herzversagen a la Mengele” stirbt. Und aehnliche “Sparmassnahmen” der mennonitischen Sozialversicherung.

  2. Wie ich jedem Verkehrsteilnehmer hinterher rufe, ob er eigentlich seinen Führerschein im Paraguay gemacht habe, so frage ich mich auch hier, ob diese Betriebsökonomen ihr BWL- und VWL eigentlich im Paragauy gemacht haben. Vermutlich schon, was vieles erklärt.

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