Grundkenntnisse vorausgesetzt

Asunción: Ab dem 29. November können all die Deutschsprachigen ihr Wissen testen, die nicht nur viel Zeit am Computer verbringen, sondern zudem noch gute Guaraní Kenntnisse haben.

Am kommenden Dienstag um 18:00 Uhr wird in die Polytechnischen Fakultät der Nationalen Universität von Asuncion (FP-UNA) die neue Version des Browsers Firefox in Guaraní für mobile Geräte mit dem Betriebssystem Android vorgestellt.

Zu der Umsetzung kam es nur dank der Unterstützung von 25 Profis der Branche, die die Sprache perfekt beherrschen. Insgesamt dauerte die informatische Umsetzung 4 Monate.

Nur Firefox für Android bietet so viele Möglichkeiten, mit denen Sie Ihr mobiles Surferlebnis ganz auf sich anpassen können. Mit nur wenigen Handgriffen passen Sie Ihre Ansichten des Startbildschirms mit allen Web-Inhalten an. Außerdem können Sie schnell und einfach die Sprache Ihres Browsers in Guaraní ändern, ohne dass Sie die Einstellungen für Ihr ganzes Gerät ändern oder auch nur Ihren Browser neu starten müssen.

Im vergangenen April wurde die Desktop Version des Browsers in Guaraní veröffentlicht. Seit dem 20. November dieses Monats kann die mobile Version hier herunter geladen werden:

https://play.google.com/store/apps/details?id=org.mozilla.firefox&hl=gn oder https://www.mozilla.org/gn/firefox/android/

Wochenblatt / IPP

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14 Kommentare zu “Grundkenntnisse vorausgesetzt

    1. Marktwirtschaftlich gesehen haben Sie recht, was den höheren Nutzen angeht. Gesellschaftlich gesehen wäre es die Zerstörung eines Volkes und seiner Kultur. Völkermord muß nicht immer blutig sein und da das höchste Kriterium über das sich ein Volk definiert die Sprache ist, sollte auch verständlich sein, was ich meine. In der Sprache wird die Geschichte und die Erfahrung eines Volkes gespeichert, Sprache gibt Identität und diese ist extrem wichtig für die Entwicklung und der Verteidigung eines Volkes, kurz: Überlebenswichtig.

    2. Naja, unter sterbender Sprache versteh ich was anderes. Auf dem Land wird hauptsaechlich Guarani gesprochen und bewahrt sich somit die paraguyischen Eigenheiten. Angeblich soll es fuer das weibliche Geschlechtsteil ja mindestens 5 verschiedene Ausdruecke auf Guarani geben, hat mir ein Paraguayo gesagt.

      1. Die Sprache stirbt. Warum?

        Der Fernsehen, welches sehr viel aus Argentinien kommt und in castellano ist, ist das Medium, vor welchem die 2-10 jährigen Kleinkinder 10 Stunden am Tag verbringen. Oder mehr. Das alleine würde schon reichen, daß in ~50 Jahren selbst der campo kein guaranii mehr spricht.

        Jetzt gibt es jedoch auch noch Handy und damit Internet. Das wird diesen Prozeß nocheinmal beschleunigen.

        KEINE kleine Sprache, hat je gegen das Fernsehen gewonnen. Slowenien ist dafür ein gutes Beispiel aus Europa. Ja es gibt noch slowenisch, aber was schauen die im Fernsehen an? Deutsche/Österreichische Sender. Es wird auf Deutsch synchronisiert, wenn Hollywood einen neuen Film herausbring – slowenisch? guaranii? Und das ist genau das, was die Jugend interessiert. Die alten Menschen (alt im Sinne von 30+ oder gar 40+) mögen noch guaranii sprechen, oft auch nur diese Sprache, aber diese Menschen zählen Volkswirtschaftlich nichts, sind ein Auslaufmodel.

        Die Jugend ist, auf was es ankommt und diese nutzt Guaranii immer weniger und weniger. In der Schrift schon heute praktisch gar nicht mehr. whatsup. Facebook. Wer dort guaranii schreibt, ist eine Minderheit und wird nicht selten ausgelacht bzw. als minderwertig angesehen. Nicht von mir, ich ignoriere diese Sprache von Anfang an komplett, sondern von den anderen Paraguayern in seinem Alter.

        Das ist was ich meine, wenn ich schreibe es ist eine sterbende Sprache. Zombi-sprache würde es auch treffen.

        Und Kultur? Welche Kultur denn? Die der Indianer? Ernsthaft?
        Was hier als Kultur verstanden wird ist doch alles von Spaniern importiert, die Indios haben nicht mal einen Tisch erfunden. Da gibt es nicht viel was verloren gehen könnte. Die Paraguayer selber sehen sich selber auch nicht als “indigenos” das ist in der Tat ein übles Schimpfwort hier. Die Sprache guaranii ist das letzte Relikt aus einer vergangenen Zeit.

        1. Auch die deutsche Sprache wird gestorben, sieht man auch daran, daß Muttersprachler den Unterschied zwischen Kultur und Zivilisation nicht kennen.
          Wenn ein Indianer sagt, daß die Zivilisation erst alle Bäume fällen muß, um zu begreifen, daß man Geld nicht essen kann, ist das Ausdruck höchster Kultur.
          Wenn in einer Sprache nicht ein Schimpfwort existiert, ist auch das ein Zeichen, daß dieses Volk kultiviert ist. Basken haben mir bestätigt, in ihrer Sprache kein Schimpfwort zu haben und im deutschen gibt es auch keine….. 🙂 Ein Heiden-spaß

        2. Kann mir jemand ein urdeutsches Schimpfwort nennen? Keine zusammengesetzten Wörter wie “A-loch” oder importierte wie “Idiot” oder offensichtlich neu-moderne wie Schnaudendünnes im kölsch-römischen Einflußgebiet. Wie sieht es aus?

  1. Ich bin ja noch nicht so lange hier (knapp 3 Monate) und habe schon registriert, dass ich als Neuer hier nichts zähle bzw. wert bin, ausser dass ich bedingungslos den hier ansässigen – egal ob PYer oder Deutsche – mein gesamtes Hab und Gut umgehend zur Verfügung zu stellen habe.
    Trotzdem habe ich Augen um zu sehen und einen Verstand. Und an irgendwelcher Kultur habe ich hier noch rein gar nichts gesehen.
    Gemahlene Holzschnitzel trinken? Machen die Engländer (und viele andere) deutlich besser und selbst in DE gibt es 100e Sorten Tee mehr, noch dazu feiner und aromatischer.
    Keine PY Frau konnte mir bisher ein Kochrezept über die heimische Küche geben.
    Volksmusik gibt es in DE ebenso wie in allen anderen Ländern, vielfach schlicht besser und hörbarer, als dieses Cumbia Gedöns. Da klingt für mich sogar Rap melodiöser.
    Es wird ständig versucht, sich im Lügen gegenseitig um jeden Preis zu übertreffen.
    Einer lästert über den anderen, dass es eine wahre Pracht ist.
    Das sind gerade mal nur ein paar kleine Alltagsbeispiele. Weitere will ich jetzt nicht aufzählen.
    Von irgendwelcher erhaltenswürdigen Kultur habe ich noch rein gar nichts gesehen und da kommt auch nicht mehr viel. Um das jetzt schon zu wissen, brauche ich auch keine zig Jahre hier zu leben. Ich glaube die Spanier schämen sich insgeheim über diesen eroberischen Fehlgriff.
    Und sollte jetzt die Masterfrage kommen…warum ich denn dann hier sei…werde ich diese nicht beantworten, weil ich meine eigenen Gründe habe und diese Frage es einfach nicht wert ist, beantwortet zu werden. Dieses lächerliche Spielchen kenne ich schon aus der Schweiz zur Genüge.

    1. Oh, du hast hier aber sehr schnell gelernt. Was du in so kurzer Zeit begriffen hast, verstehen viele Landsleute nach 20 Jahren noch nicht und träumen vom Paradies. Ergo: Paraguay ist für Mitteleuropäer die beste Schule….

      1. Was ich weiss, wusste ich alles schon bevor ich auch nur einen Fuss in diesem Land hatte. Das Netz ist voll davon und miserabler kann der Ruf einer gesamten Diaspora nicht sein.

        Darüber sollte man sich man mal Gedanken machen – besonders dann, wenn man so dringend auf unsere Kohle angewiesen ist wie das in PY der Fall ist.

        Und wenn ich hier schon gleich “Tipps” bekomme, gebe ich auch mal einen weiter, sogar gratis und ganz ohne costo costo:

        Unsereiner (ich rede mal stellvertretend für die Neuen) ist nicht so blöd wie die Leute hier es gerne sehen und meinen. Und wir haben es auch nicht nötig mit unserem hart verdienten Geld das Sozialamt für gescheiterte Deutsche in PY zu spielen.

        Also bitte verschont mich mit diesen “Ratschlägen und Belehrungen”. DE ist noch lange nicht am Ende und hier ist auch nicht das Paradies.

    2. Ich bin gespannt, wie lange Sie es in Paraguay aushalten werden. 3 Monate ist noch ziemlich frisch…aber viele Beobachtungen sind schon korrekt. Da wird noch einiges dazukommen.
      Ich bin seit eineinhalb Jahren in PY, also auch noch nicht so lang, allerdings kenne ich das Land schon aus mehreren Besuchen und ich hab Verwandte hier.
      Woran ich mich überhaupt nicht gewöhnen kann ist die Heuchelei vieler paraguayer, es wird viel ueber das Land und die Regierung gemeckert, aber selbst wird auch nicht gerade musterhaft vorgegangen…gibt endlos viele Beispiele.

  2. Hallo Saarländer
    als Neuer hast du im Gegensatz zu den meisten noch viel Plata in harter Währung, brauchst bestimmt ein Auto, ein Haus, eine Freundin, doch Vorsicht, alle anderen sind Abzocker, bitte melde dich bei mir, ich kann dir alles besorgen. Günstig, gut und gaaaanz ohne dass du überhöhte Preise zahlen musst. Ehhhhrrrrlich.
    Im Erst: Super, gut erkannt.
    Es sind nicht alle schlecht, auch die Paraguayer nicht. Lass dir Zeit. Denke daran, was hier gesagt wir, wird auch meist eingehalten, nur nicht so, wie man es denkt. Beispiel: wenn dir ein Handwerker die Mauer streichen wird, so wird er es auch tun, nur, du gehst davon aus, dass dein Auto und Boden ringsum nicht auch gleich halb mitgestrichen wird.
    Kaufe niemals ein Grundstück, welches eine Partition eines Grundstücks ist. Weg-, Wasser- und sonstige Rechte werden dir im Streitfall abgeschnitten. Auch sonst, ob ein Grundstück alte Schulden hat wirst du erst sehen, wenn der Grundbuch-Titel da ist und da ist längst alles bezahlt.
    Auch sonst herrscht die Mentalität, wenn du Rechtsanspruch erheben willst, erst einmal viel Geld für Anwälte zur Hand nehmen musst, denn die Polizei und sonstige offizielle stellen gerne Dokumente aus (manchmal erst gegen einen kleinen Unkostenbeitrag von 1 Mio. Gs), tun sonst aber rein gar nichts.
    Selbst wenn dir dein Nachbar einen Stein an den Kopf wirft, weil du dich über irgendwas beschwert hast, so ist das für die Polizei ein Streit zwischen Nachbarn, für den die Polizei nicht zuständig ist.
    Prinzipiell würde ich mit einer Ausrede nicht an den zahlreichen Einladungen für Asado und Saufgelagen teilnehmen.
    Frage die Paraguayer ruhig, wenn ein Haus zum Verkauf steht. Die Preise sind meistens viel zu hoch. Wie auch diejenigen, die die Europäer zu verkaufen haben. Aber dies gibt dir Vergleichswerte. Kaufe nichts in der Pampa (ich weiß, die Pampa liegt nicht in Paraguay). Aber was willst du im Dschungel, eine Tagesreise von Asunción entfernt, wo es alles gibt wie in Europa.
    Ich weiß, es juckt, aber ich habe auch zwei Jahre gewartet bis zum ersehnten Eigenheim.
    Am besten ist es, ein kleines Haus zu kaufen, wo man schon einzigen kann und dann ein richtiges neu zu bauen. Die Außenverputze hier sind nicht mit einem Zementunterputz versehen, so dass sämtliche Außenwände Schimmel ansetzen werden. Man kann da keine Möbel hinstellen, nur an den Innenwänden oder muss ein Blechdach an die Außenwände machen.
    Aber dann hat man natürlich das Problem, dass jemand das Haus bauen muss und da könnte es wieder zur Abzocke und Diebstahl kommen.
    Demnach ist Grundstückskauf sehr Ambivalent: Bestehende Häuser sind Schrott, gesät mit Schimmel und (kleinen) Rissen, ein neues bauen zu lassen kommt etwa aufs Gleiche raus.
    Die Essenskultur finde ich auch sehr schlecht: mit Butter zu kochen ist zu teuer oder kennen sie gar nicht, Öl ist ja auch nicht gerade billig. Aber alles ist entweder Öl gebraten oder sonst totgekocht. Außer in Ausunción habe ich noch nie ein Angebot für Spaghetti Carbonara gegessen. Ich esse prinzipiell nur zuhause oder nehme etwas zu essen mit.
    Auch wenn meine Kommentare meist pöse sind, so gefällt es mir hier doch. Was soll ich wieder nach Europa ist die Hauptfrage. Ich habe zwischenzeitlich viel Geld ausgegeben und das wird wohl weg sein, wenn ich gehen würde. Zu kaufen gibt es alles in Paraguay, doch keiner wird dir jemals den Wert bezahlen, wenn man es wieder verkaufen möchte. Es wird nur gekauft, wenn man großzügig profitieren kann vom Alemannen.
    Dennoch gibt es sehr viel schönes in Paraguay. Aber die täglich erlebte Schwachköpfigkeit ist manchmal schon unerträglich: Lärm, Gestank und auch nicht wirkliche Freunde, denen man vertrauen kann, zu haben.
    Zu mir hat der dazumals 9-jährige Sohn meiner Frau gesagt, kurz nachdem sie bei mir einzogen sind und ich ihn Shopping ihn fragte, was wir Mutti schenken: “Warum schenkst du ihr nicht, dass du stirbst?”. Naja, das habe ich nicht so ernst genommen, war ja erst 9. Doch stimmt es einem schon etwas nachdenklich.
    Und denke daran, nur Bargeld lacht. Gib ihm Sorge.

  3. Ich antworte mal Euch beiden zusammen :))

    Also aushalten werde ich es mindestens solange wie mein Geld reicht.
    Schon gleich in den ersten Tagen habe ich festgestellt, dass dieses ganze Zinssystem hier ganz einfach gelogen ist, von daher habe ich meine Strategie auch dementsprechend umgestaltet.
    Ich rechne nicht damit dass ich hier meine Rente empfangen werde, lege es jedoch auch nicht darauf an, dass es so kommt.
    Heutzutage ändert sich alles so rasend schnell…wer kann da schon mehr als 1-2 Jahre seriös vorausplanen?!

    Ich bin, wie ich schon erwähnte, aus meinen ganz eigenen Gründen und Vorstellungen hier und die haben sich allesamt schon jetzt erfüllt. Das hat jedoch nichts mit den Paraguayern, der Natur oder sonstwas zu tun. Ich wusste ja schon ungefähr was alles auf mich zukommt.

    Als Saarländer bin ich durchaus resistent gegen gewisse Dinge und Umstände und mich treiben schon mal nicht der Dreck oder PYer, Deutsche usw. hier raus.

    Ja, das mit dem bauen bzw. der “Qualität” habe ich ebenfalls schon verinnerlicht und das letzte was ich hier tun werde ist ein Haus zu bauen oder zu kaufen. Nene, ich hab mich günstig eingemietet und das bleibt auch so. Meine Kohle verbrennen kann ich auch im Aschenbecher 🙂

    Was mich allerdings richtig nervt ist der ständige Regen und die Matschstrassen danach, weil ich dann kein Moped fahren kann bzw. hier aus meiner Ecke nicht wirklich rauskomme. Das muss ich noch abstellen, indem ich wohl in ne andere Ecke umziehen werde. Ich bin eingefleischter Biker und brauche meine Fahrten. Falls jemand da auch Interesse hat oder sogar in nem Club ist, wäre ich für ne Kontaktaufnahme echt froh und dankbar (aber ohne zu bezahlen, Hehe).

    Das mit dem Stein am Kopf vom Nachbarn finde ich jedoch klasse. Hab nämlich im Moment gerade so nen Fall (also ich habe keinen an den Kopf bekommen…aber der andre dann demnächst bzw. meinen Fuss irgendwo) und wenn die Bullerei sich darum nicht kümmert – super! Genau so muss es sein.

    Ein Problem wird jedoch wohl das Essen sein. Da vermisse ich wirklich einiges und ich muss mal schaun wie ich das für mich so drehen kann, dass es wieder stimmt. Ich habe hier viel Fleisch, Salat und Gemüse erwartet und mich darauf gefreut und da wurde ich bisher enttäuscht. Die Auswahl ist echt traurig, aber mal schaun.
    Vielleicht treffe ich ja noch auf wirkliche traditionelle und schmackhafte Küche.

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