Kommissarin befehligte Untergebener, ihr monatlich Geld zu zahlen

Ciudad del Este: Ein Korruptionsskandal erschütterte das Büro zur Bekämpfung des Menschenhandels (Schlepperei). Eine Tonaufnahme einer Kommissarin war durchgesickert und alles kam ans Licht: Die Abteilung wurde geschlossen.

Gegen die Kommissarin Blanca López (Beitragsbild), Leiterin des CDE-Büros zur Bekämpfung des Menschenhandels, wird ermittelt, weil sie von ihren Mitarbeitern Geld verlangt hat. Eine junge Polizistin, die für die Behandlung ihrer kranken kleinen Schwester aufkommt, wurde von Kommissarin Blanca López, unter Druck gesetzt, ihr eine monatliche Vergütung von 300.000 Guaranies zu zahlen.

Der Mitschnitt eines Gesprächs zwischen den beiden wurde veröffentlicht und enthüllte ein weiteres korruptes System der Geldeintreibung innerhalb der Nationalpolizei. Zu Beginn des Audios ist die Polizeichefin zu hören, die sagt, dass ihr Büro ein ruhiger Ort ist, und ihrer Untergebenen empfiehlt, sich den Anforderungen anzupassen” und sich um ihre Arbeit zu kümmern.

“Ich sage euch, wie ihr euch verhalten sollt, weil ihr nicht durch diese Schule gegangen seid. Und es fehlt euch, es fehlt euch… aber es ist unsere Pflicht, es euch zu sagen. Wenn es etwas zu machen gibt, müsst ihr es machen”, sagte sie.

Die Polizeichefin impliziert, dass alle Polizeibeamten zahlen, was ihnen zusteht, und dass sie sich nicht weigern dürfen.

„Ihr müsst euch mehr ins Zeug legen und wenn es was zu machen gibt, macht es”, sagte Kommissarin Blanca López.

Die Beamtin antwortete, dass sie drei Monate lang mitgearbeitet habe und dass ein Kollege ihr geholfen habe, das Geld zu beschaffen. Sie erklärte mit tränenerstickter Stimme, dass sie monatlich 800.000 Guaranies für die Medikamente ihrer kleinen Schwester ausgibt und dass sie kein Geld übrig hat.

Die Kommissarin ließ sich davon nicht beirren und beharrte weiter darauf.

“Wenn es etwas zu zahlen gibt, muss man zahlen, muss man erfinderisch sein. Du musst zahlen ich kann nicht für dich zahlen, das ist die Pflicht eines jeden. Man muss sich der Situation anpassen. Wenn sie dir sagen, dass du das tun sollst, dann tust du das auch. Wenn man mir sagt, ich solle 5.000.000 Guaranies zahlen, um an diesen oder jenen Ort zu gehen, werde ich das tun, ich werde mich der Situation anpassen. Das ist ein Befehl, den gebe, dem Sie ohne zu zögern nachkommen müssen, Sie müssen erfinderisch sein, leihen sie sich was”, sagte López in der Tonaufnahme.

Die Frau in Uniform erklärte auch, dass sie, als sie von Asunción nach Ciudad del Este geschickt wurde, dem Befehl gehorchte, aber nicht wusste, dass sie dafür eine monatliche Gebühr zahlen musste. Sie fügte hinzu, dass sie beruflich immer gehorcht, aber dass die Forderung nach Geld nicht legal ist.

Das Büro wurde geschlossen

Hauptkommissarin Martina Trinidad Ortellado, nationale Leiterin der Abteilung für die Untersuchung von Menschenhandel, ordnete nach der Veröffentlichung der Audios die vorübergehende Schließung des regionalen Hauptsitzes in Ciudad del Este an.

In einem Beschluss heißt es, dass alle Dokumente und Möbel versiegelt und der Zentrale zur Prüfung vorgelegt werden müssen. In der Zwischenzeit sollen sich die Polizeibeamten heute in der Zentrale melden, um weitere Anweisungen zu erhalten.

Auch in Asunción?

In einem Teil des Audios weist die Polizistin, die mit der Kommissarin gesprochen hat, darauf hin, dass sie in Asunción weniger bezahlt wurden. Angeblich soll da die monatliche Gebühr nur 100.000 Guaranies sein.

Wochenblatt / Extra

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

3 Kommentare zu “Kommissarin befehligte Untergebener, ihr monatlich Geld zu zahlen

  1. Ekelerregend, was für kriminelles Pack in Uniformen steckt.
    Und da soll mir doch nochmal jemand sagen, dass Frauen nicht einen genauso kriminellen, korrupten Geist haben wie Männer. Dass es weniger Frauen gibt die Männer misshandeln, wie @Y sagt, liegt ganz einfach an der Tatsache, dass Frauen körperlich im Durchschnitt schwächer sind. Ist es durch Zufall umgekehrt, dass eine wuchtige Amazone einen schmächtigen Mann geheiratet hat, oder wenn ein Waschlappen geheiratet wurde, der sich nicht wehrt, dann werden Frauen genauso gewalttätig wie Männer.
    Ich habe noch nie eine Frau geschlagen, (auch keinen Mann, der mich nicht zuerst angegriffen hätte. Gut Arschtritte haben ich gegeben, für Angestellte, die mich beklaut haben), aber wir haben Gleichberechtigung, oder nicht? Im Zeitalter des Feminismus würde ich einer Frau, die mich körperlich angreift, genauso eine ballern wie jedem anderen Mann auch. Und würde ich wissen, dass es eine radikale Feministin ist, würde ich auch nochmal nachschlagen.
    Die Zeiten der Rücksichtnahme, dass man eine wütende Furie nicht schlagen darf, weil es ja eine schwache Frau ist, sind für mich lange vorbei.
    Aaaaber, um fair zu sein, mich hat auch keine Frau ge schlagen wollen. Vielleicht liegt es ja daran, wie man selber als Mann auftritt. Wenn man eben der Waschlappen ist, dann ermutigt man vielleicht die Frauen dazu aus sich ein Opfer machen zu lassen.
    Es gab einen einzigen Fall, da hatte im Streit eine Frau (komischerweise keine mit Latino-Temperament, sondern eine Deutsche) einen Schlüsselbund nach mir geworfen. Den konnte ich aber fangen, sie war keine gute Werferin und dann hatte ich so getan, als wenn ich den zurück werfen würde. Schön weit ausgeholt, woraufhin sie erschrocken zusammen zuckte. Danach zeigte ich mit dem Zeigefinger auf sie und siehe da, ihre zu mindest körperliche Aggression war verflogen.
    War übrigens eine gefärbte Rothaarige, Al Bundy lässt grüßen.
    Warum habe ich nicht zurück geschmissen? Naja, war keine richtige Emanze. Dann kann man schonmal ein Auge zudrücken ;o)

    11
    3

Kommentar hinzufügen