Kurz vor einem Volksaufstand

Asunción: Wenn man sich über das fehlende Unrechtsbewusstsein vieler Paraguayer äußert, die Freude an Korruption oder das mangelnde Verständnis an einfachen Sachen, reagieren viele gleichgültig und ignorant. Wenn man jedoch die Chipa Argentinien zuordnet, dann…

Kritik auszuüben und kritikfähig zu sein sind zwei Paar Schuhe. Kritik üben zu dürfen kann richtig und gleichzeitig falsch sein, je nach dem aus welcher Position man spricht. Dennoch gibt es immer etwas zu verbessern und wenn man dies in Worte fasst, bleibt dies gerne ungehört.

Ein einzelner Tweet der Unesco, in der sie die Chipa als Symbol Argentiniens betitelt, sorgt jedoch für Furore auf allen Paraguayischen Rängen. Als gäbe es nichts Wichtigeres als das Maisbrot, wird hier versucht die Unesco zu beschimpfen.

Auch wenn Chipa und 50 weitere Speisen seit dem letzten Jahr auf der Liste der typisch paraguayischen Speisen mit kulturellem Schutz bei der nationalen Behörde zum Schutz von Eigentumsrechten registriert ist, handelt es sich bei dem Rezept um ein Erbe der Zeit als Guarani Indianer und Jesuiten sowie Spanier das Land bzw. die Region dominierten, was unweigerlich dazu führte, dass auch die angrenzenden Länder damit versorgt wurden. Dass dazu Brasilien und Argentinien gehören, ist nicht von der Hand zu weisen.

Wochenblatt / Ñanduti / Twitter

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20 Kommentare zu “Kurz vor einem Volksaufstand

  1. Ein Urheberrecht und einen entsprechenden Schutz der Bezeichnung Chipa kann Paraguay kaum für sich beanspruchen.
    Dazu wäre erforderlich:
    Dass die Güte oder Eigenschaften der Chipa überwiegend oder ausschließlich den geografischen Verhältnissen einschließlich der natürlichen und menschlichen Einflüsse verdankt und dass Chipa in dem begrenzten geografischen Gebiet erzeugt, verarbeitet und hergestellt wurde.
    An diesen Voraussetzungen sowie einem entsprechenden Vertragswerk dürfte es mangeln.

  2. dieses ungustiöse maisungetüm kann man eh nicht essen. wenn es mal trocken ist kannst es max als schlaghammer verwenden so hart ist der kack. nix für ungut an die paraguayer, aber mit der chipa habts keinen preis bei mir gewonnen. da lass ich mich noch eher überreden bori-bori zu essen auchgleich ich mich da auch nicht gerade appetitlich darauf freue.

  3. Über so einen Schwachsinn regen sich die Menschen auf. Wegen Korruption und Schmarotzertum am Volksvermögen regt sich niemand wirklich auf – und schon gar nicht wird es deshalb zu einem Volksaufstand kommen! Wie krank ist das eigentlich?

    1. Nun, in Deutschland geht es mal wieder um Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn. Bald wird es dort wohl einen Bürgerkrieg deswegen geben. Bei Autos hört der Spaß auf.

    1. Rolf, Sie sind ganz offensichtlich das “Vorzeige-Exemplar” eines anständigen und gebildeten Deutschen (oder deutschstämmig mit Übernahme der hiesigen Gepflogenheiten?) auf die alle Landsleute mit Respekt verweisen können. Solche Leute wie Sie, “bewegen etwas in Paraguay” und bringen Land und Kultur nach vorne!

  4. Bei manchen Kommentartoren wäre es besser, dass sie die deutsche Staatsbürgerschaft abzulegen. Diese Personen haben sich zu sehr an die hiesigen Sitten und Gepflogenheiten angepasst. Unrechtsbewusstsein und Gerechtigkeitssinn haben diese A….kriecher (siehe Klug und gebildet und Rolf) an den Grenzen abgelegt. Wenn sie überhaupt darüber verfügt haben, was ich stark anzweifle.

  5. Nun, Jesuiten und Spanier regierten nicht nur auf dem heuten Gebiet Paraguays. Und Guaranies gab es schon vor Jahrhunderten nicht nur ausgerechnet in dem heute als Paraguay ausgewiesenen Staat. Wenn z.B,. im Norden des heutigen Argentinien Chipa gebacken wurde, genau wie auch z.B,. auf dem Gebiet des heutigen Paraguay, dann ist es schon möglich, daß diese im heutigen Argentinien liegenden Gebiete eben vor 200 Jahren noch Paraguay gehörten, und wie man heute noch erkennen kann, besteht der ganze Norden Argentiniens aus Paraguayern, wenn sie auch einen argentinischen Pass haben. Wem will man nun jetzt feststellt, daß u.a. in Missiones (Nordargentien) schon vor Jahrhunderten Chipas gebacken wurden, welchem Land will nun UNESCO das Ursprungsrecht dieser Chipa zuordnen? Sie sitzen in den USA und suchen auf einer Landkarte z.B. Resistencia, und das finden sie natürlich in Argentinien. Daß dieses Gebiet aber vor 200 Jahren noch Paraguay gehörte, spielt dabei keine Rolle. Und Paraguay als Staat besteht ja auch erst sein ein bisschen mehr als 200 Jahren. Außerdem ist auch die UNESCO gar nicht dafür zuständig, Es wurde lediglich von Vertretern aus der UNESCO erwähnt, die Chipa sei argentinisch. Nun, wenn es eine Speise ist, die schon die Guarani-Indianer zubereiteten, daß ist sie auf gar keinen Fall exklusiv paraguayischen Ursprungs, denn gerade das. Gebiet des heutigen Paraguay ist sogar noch ein sehr kleiner Teil des einstigen Guarani-Reiches, und zu der Zeit, als Spanier und Jesuiten herrschten, gab es weder Argentinien noch Paraguay. Und wenn man darum noch streiten möchtet, streitet man um Kaisers Bart. Daß in Paraguay schon seit Jahrhunderten Chipa zubereitet wurde, das stimmt, aber auch in Argentinien und Bolivien. Und wer hat die Rezepte geliefert? Selbst das ist schon nicht mehr feststellbar. Sind die Rezepte noch aus der Zeit des Guarani-Reiches, dann müssten diese heutigen Länder das Ursprungsrecht beanspruchen können, in denen Guaranies lebten. Also Argentinien, Paraguay, Bolivien, Brasilien und sogar noch ein Teil von Venezuela. Stammen die Rezepte aus Europa, wie Spanier und Jesuiten, dann wäre das Ursprungsland der Chipa zumindest Spanien. Am besten sollen sich nicht aufhalten an solchen unnützen Dingen, denn man hat für solche eine Zuordnung keinerlei Daten. Man weiß nicht, wo erstmals die Chipa zubereitet wurde, vom wem, und auch nicht zu welchem Zeitpunkt. Sie war einfach schon da, bevor die heutigen geografischen Ländern überhaupt entstanden waren. Und wie man in einer Diskussion über die Chipa plötzlich auf Autos kommen kann und auf Geschwindigkeitsbeschränkung, das zeigt ja schon, daß man sich unnütz über eine “Erfindung” der Chipa unterhält. Man kommt dabei niemals auf einen grünen Zweig. Aber in Paraguay ist wirklcih alles möglich, was da schon an Patenten zur Registrierung eingereicht wurde, da kann man nur lachen. Selbst das Rad, daß bereits in grauer Urzeit erfunden wurde, wollte einer mal in Paraguay als seine Erfindung registrieren. Und auch das Wiener Schnitzel wollte ein Paraguayer als sein “geistiges Eigentum” registrieren. Wirklich schade für die Zeit, wenn wir über solche Dinge noch mitdiskutieren wollen. +

  6. @Rolf, ich finde Ihren Kommentar eine Anmaßung. Sie können weder das Alter noch allfällige Krankheiten von Simplicus-manni wissen, also reine Verleumdung. Man muss ja nicht immer der Meinung des anderen sein. Gut, dass Simplicus-manni alt sei und Alzheimer habe ist Ihre Meinung, die ich gelten lasse. Trotzdem finde ich es beschämend. Ich meine, Kommentatoren schreiben ihre Meinung und werden dafür beschimpft. Wäre Ihnen ein leeres Forum lieber? Ich habe von Ihnen wenige Meinungsäußerungen gelesen, die sich inhaltlich auf den Artikel beziehen: die allermeisten beziehen sich auf Kommentare anderer. Und dies meistens auch noch mit Unterstellungen. Das finde ich nicht gerade toll. Denn dann könnten diese wenigstens begründend sein und nicht stets beleidigend.
    Warum ich viele Kommentare schreibe? Ich bin trotz fortgeschrittenem Alter noch lernfähig und -willig. Ich kann mich immer verständlicher ausdrücken, meine Kommentare werden mit jedem noch besser.
    So, und jetzt lesen Sie bitte meinen Kommentar nochmals durch. Wenn Sie wieder hier angelangt sind, dann fällt Ihnen vielleicht auf, dass ich in diesem etwas längeren Reply Sie zwar nicht gerade wohlwollend gescholten habe, aber Ihnen auch keine Altersschwäche noch sonstigen Schlötterlig unterstellt habe. So wie mein Kommentar sollten Reply-Kommentare doch sein, oder?

  7. Also was die Unesco da anpreist ist ja eine spezielle Chipa die aus Argentinien stammt. Ist halt ein besseres Rezept als das paraguayische (wenig Kaes’ dafuer aber umso mehr billiges Maniokmehl). Ist ja genauso wie mit dem argentinischen Yerba: der ist weit hochqualitativer als der paraguayische da er echte Orangenschalen drinnen hat z.B. und man weis ja dass der beste Yerba ja sowieso reexportiert wird nach Argentinien genau wie das beste Rindfleisch aus Paraguay.
    Eben weniger Beschiss im argentinischen Produkt, dafuer aber umso teurer – was ja der Unesco nicht stoert.
    Ansonsten hab ich die lokale Chipa immer gemocht, nur frueher war sie etwas schmackhafter (bevor die Erbsenzaehlerseuche – aka Oekonomisierung – allerorts anfing).
    Auch sagen mir die paraguayer dass das Nationalgericht Namens “Guiso” auch nicht von Paraguay stammt – sondern aus Argentinien. Der Guiso ist mal in Argentinien entstanden da man da einen Ueberschuss an Reisproduktion hatte und nicht wusste wohin das ganze Zeug verkaufen. Da entstand der Reisguiso aus dem dann auch bald der Nudelguiso, mit echt viel argentinischem Fleisch, entstand – aus der Not geboren in der Pampa durch Peones die sich so ein Schnellgericht bereiten konnten (das Fleisch wurde uebrigens frueher unter dem Sattel gelegt wo es so schoen madig wurde aber mit der Zeit trocknete – genannt “Scharkyfleisch”, also Trockenfleisch).
    Da Paraguay historisch als eine Provinz Argentiniens angesehen wurde so gab es in Paraguay keine eigenstandige Kultur geschweige denn Cuisine. Paraguayische Kueche wie Gesetze sind historisch gesehen nur eine Kopie aus Argentinien.
    Also, weder die Chipa noch der Guiso stammen aus Paraguay sondern sind argentinischen Ursprungs. Zumal ueber Jahrhunderte weite Teile Argentiniens und Brasiliens damals noch zu Paraguay zaehlten die im Krieg gegen den Dreibund verloren wurden. Erstaunlich dass nach Wikipedia – https://de.wikipedia.org/wiki/Tripel-Allianz-Krieg – die paraguayische Truppenstaerke auf 150.000 Mann angegeben wird, die der Brasilianer auf 164.000 Mann und die der Argentinier auf 30.000 Mann. Paraguay haette es damals nach Anzahl der Soldaten durchaus alleine mit jedem der Laender militaerisch einzeln aufnehmen koennen – sogar mit Brasilien haette es eine 45% Chance auf den Sieg gegeben. Allemal haette Paraguay Argentinien besiegen koennen und das ist wahrscheinlich auch der Grund warum Argentinien damals nie “Naegel mit Koepfen” machte, Paraguay de facto militaerisch ins Land einzubinden und sah es nur staendig als “Abtruenige Provinz” an, ohne kriegerisch die Rebellen zu unterwerfen. Erstaunlicherweise verlor Brasilien 100.000 ihrer 164.000 Soldaten und Argentinien verlor 25.000 ihrer 30.000 Soldaten in dem Krieg und Paraguay verlor 300.000 von 150.000 Soldaten. Also so unrealistisch waren die Zielsetzungen des “Mariscalitos” gar nicht – das eroeffnet ganz neue Perspektiven – es bedurfte also einer Koalition um Paraguay niederzuringen.

  8. @Manni, Sie müssen Alzheimer haben, weil Ihnen sicher schon dreimal geschrieben habe, dass ich Paraguayer bin und Gott sei Dank kein Deutscher.
    SIE BELEIDIGEN MICH UND MEIN LAND STÄNDIG, WENN ES IHNEN DA NICHT PASST, DANN PACKEN SIE DOCH IHRE SACHEN. Kein Paraguayer wird Sie vermissen. (wahrscheinlich auch kein Deutscher)
    Sie denken Sie säen besser als wir, eine Hochnäsiger Typ sind Sie, und sonst nichts.
    Solche Menschen tragen nur dazu, dass die Deutsche gehasst werden.

    1. Dann fangen Sie doch am besten gleich mal bei Ihren eigenen Landsleuten an, sie aus dem Land zu werfen. Die überwiegende Mehrheit findet die Zustände im Lande ebenfalls grauenhaft. Mit einem Unterschied zu den Europäern und mir: SIE DUCKEN SICH UND KUSCHEN WEITERHIN UND SCHWEIGEN FEIGE. Und solche Leute wie Sie, begünstigen das auch noch!

      1. Wie ich die Eingeborenen doch gern habe, vor allem noch Mitleid mit denjenigen, die ständig beleidigt werden, wo sie doch so rücksichtsvolle buen educado Zeitgenossen sind.

    2. @Rolf Sie bestätigen mit Ihren Worten den Artikel: “Kritik auszuüben und kritikfähig zu sein sind zwei Paar Schuhe”
      Der Paraguayer verträgt keine Kritik, übt diese aber gerne aus.
      Sind Sie eigentlich geborener oder gekorener Paraguayer?

    1. Manni, der hier unter den Kommentatoren als Simplicus-manni und Robin Hood auf der gleichen Seite auftritt (siehe Bildchen) dürfte nach seinen eigenen Angaben inzwischen 71 Jahre alt sein und davon 16 Jahre in Paraguay verbracht haben.

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