Leere Versprechungen an Spätaussiedler hinterließen mindestens 14 Millionen Euro Schaden

Detmold/Kolonie Neufeld: Mehr als tausend Spätaussiedler aus Russland wollten einem gemeinsamen Projekt Glauben schenken was speziell für diese Gruppe von Menschen konzipiert wurde. Dieses wurde von einem aus ihren Reihen vorbereitet und hinterließ nach ersten Hochrechnungen der Staatsanwaltschaft einen Schaden von 14 Millionen Euro.

Die Bielefelder Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität hat Anklage wegen gewerbsmäßigen Betrugs in mehr als 1.000 Fällen erhoben.

Der Geschäftsmann ohne Gesellenbrief, Nikolai Neufeld (50), wurde im November des vergangenen Jahres verhaftet und sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Der aus Kasachstan stammende Mann nutzte auch profitgierige Art und Weise seine Landsleute aus mit einer Auswanderungswelle in eine Kolonie die zugeschnitten sei für Russlanddeutsche. Diese Idee vermarktete der anfangs schlechte Makler zudem in seiner Zeitung „Semljaki“.

Von 2007 bis 2011 folgten somit mehr als 1.000 Anleger Neufeld und zahlten horrende Preise für wertloses Land ohne Eigentumstitel. Zwar hatten sie einen Nachweis eine bestimmte Menge Grund in der Kolonie gekauft zu haben allerdings war nicht klar wo. Somit entstand ein Chaos was selbst von Anwälten und dem paraguayischen Kongress nicht gelöst werden konnte.

Die Pachtzahlungen an die schon in Paraguay wohnenden Spätaussiedler konnten die Neufeld Brüder nur durch Neukunden bewerkstelligen. Wenn man es also genau betrachtet war dies ein Schneeballsystem, besser gesagt es wurde gezwungenermaßen zu einem.

Wo die Summe des rieseigen Betruges aber abgeblieben ist, weiß bis jetzt keiner der untersuchenden Staatsanwaltschaft. Eventuell findet man es auf paraguayischen Banken oder Kooperativen, wo es sich während der Haftzeit selbstständig bei 10 – 14% Zinsen vermehrt.

(Wochenblatt / Lippische Landes-Zeitung)

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8 Kommentare zu “Leere Versprechungen an Spätaussiedler hinterließen mindestens 14 Millionen Euro Schaden

  1. Wenn die Verursacher Ihre Strafe abgesessen haben, wobei die bereits laufende Untersuchungshaft von der Haftstrafe abgezogen wird, können sich die Herren sicherlich auf ein ruhiges “Kissen” voll Geld ausruhen, dass sie vorher auf diversen Konten in PY versteckt haben.
    Für 14 Millionen Euro würde sicher auch der eine oder andere auf 5 Jahre Freiheit verzichten… Höher wird das Urteil bestimmt nicht ausfallen.

  2. Vor Jahren, als sich die Kolonie Neufeld noch in den Kinderschuhen befand, habe ich diverse Interessenten ( Rußland-Deutsche ) vor einem Einstieg gewarnt.
    Damals war ich ein Schwarzseher, der ihnen den Erfolg nicht gönnte.

    Zuerst die Geschichte mit den hohen Gewinnen aus der Gurkenanpflanzung, dann der Wechsel zur Macadamia. Wer sich auch nur ein bißchen informierte, konnte erkennen das diese Versprechungen nicht mit rechten Dingen zugehen konnten.

    Jeder Betrug ist zu verurteilen. Jedoch wer wissenden Geistes einem Betrug durch Handlung zustimmt, den kann ich nicht bedauern.

    Wenn Gier den Verstand frißt!

  3. @YO:
    Ja, damit muss derjenige dann leben… Also mit der ständigen Angst einem Racheakt zum Opfer zu fallen… Sei es es “einfach” mit ner Kugel in den Kopf oder “schmerzhaft” mit Schadensersatz-Erpressungen.
    Ich würde irgendwie das Geld abbuchen, abholen oder überweisen lassen und in ein andere 3.Welt siedeln. Weit weg von der Kolonie in PY und Deutschland.

  4. @Chris
    Ich denke mal, den “Erleichterten” ist dann kein Weg zu weit…
    Apropo…was ict mit dem Bruder ?
    Ist ja nur davon die Redde, das >Nikolai N.< einsitzt^^???

    Und ???
    Wo bitte gibt es in PY Macadamia Nüsse zu kaufen ??? mhmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm

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