Marina Cué – 1 Jahr nach dem Massaker

Curuguaty: Heute wird es ein Jahr, dass das Massaker in Marina Cué 17 Menschenleben forderte, elf Campesinos und sechs Polizisten.

Trotz eines möglicherweise ungerechtfertigten Befehls zur Räumung besetzen zeitgleich mehrere Dutzend Landlose ein Gelände was egal wer nun der Eigentümer ist, nicht ihnen gehörte.

In den letzten Stunden lag erhöhte Spannung in der Luft und die Land-losen Nachbarn erklärten erneut das Grundstück zu besetzen und wenn es nötig sein soll wieder selbstgebaute Bomben auf den Zufahrtswegen zu platzieren.

Nach 12 Monaten jedoch ist der blutige Vorfall nicht zweifelfrei aufgeklärt, von keiner der beiden Seiten. Alle scheint ein Stück der Wahrheit zu fehlen. Ermittlungsergebnisse zu erzielen war anscheinend von Anfang an nicht gewollt, um politische Interessen zu schützen, unter Lugo wie unter Franco.

Die Landlosen versicherten dass die 2.000 ha von Marina Cué dem Staat gehörten. 1967 schenkte die Firma La Industrial S.A. die Ländereien der paraguayischen Marine (von da stammt der Name) und 2004 wurden sie für die Agrarreform bereitgestellt. Währenddessen hat die Firma Campos Morombí einen Titel beantragt weil sie über Jahre hinweg das Grundstück bewirtschaftete wodurch es zu Bevorzugung der Firma kam, die Blas N. Riquelme, einem mittlerweile verstorbenen Politiker gehörte.

Seit Tagen liegen unzählige Landlose auf der Lauer um sich erneut in Marina Cué zu installieren und auf die ungerechte Behandlung aufmerksam zu machen. „Wir werden wieder aufeinander treffen wo das Massaker stattfand. Heute dringen wir wieder in das Grundstück ein und wir werden uns weigern zu verschwinden. Und wenn es noch mehr Tode geben sollte dann ist das ebenso aber wir können nicht mit verschränkten Armen dastehen und warten. Wir bereiten Bomben für die Zufahrtswege vor, die Ländereien gehören uns, hier werden sie uns nicht verarschen da ein Jahr vergangen ist und keiner etwas getan hat“, sagte Campesino Führer Mario Espínola.

Laut Informationen der Polizei lassen sie zu Gedenkzwecken die Campesinos an den Ort des Aufeinandertreffens der jedoch später wieder geräumt werden muss. Während die Campesinos sich dauerhaft da einrichten wollen und den Pfarrer von Curuguaty an ihrer Seite haben soll die Polizei das verhindern.

Die Tragödie die auch zur Absetzung von Ex Präsident Lugo führte soll keine Wiederholung finden weswegen Vorsichtsmaßnahmen getroffen wurden.

(Wochenblatt / La Nación / Última Hora)

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8 Kommentare zu “Marina Cué – 1 Jahr nach dem Massaker

  1. Die Gewalt ging damals und wir auch Heute wieder von den Komis ausgehen. Oder was soll ich von Bomben auf Zufahrtswegen halten.Wer Gewalt säät wird sich auch nicht bei einer erneuten Räumung auf Menschenrechte berufen können.Höre aber wieder die linke Weltpresse auf Polizei und Militär Schimpfen.Nur wenn dann die Sypatisanten selber mal Landbesetzung oder Beschlagnahme ihres Eigentums durch diese Komi Banden in Politik und auf der Strasse befüchten müssen schreien sie sofort nach Polizei und Militär.
    Meiner Meinung nach geht es nur einen Antrag auf Land Vergabe stellen und bis zu einer Entscheidung das Besitz lose Land frei von jeden Zugriff und bebauung zu schützen.Durch Rechtstaatlichkeit!Um Koruption durch Ämter, Senat,Gerichten einigemaßen auszuschalten sollte ein Gremium aus allen Bevölkerungs Schichten die Kontrolle dieser Organe übernehmen und bei Verdacht der Koruption ein Veto Recht haben.Das ist Demokratie und nicht Drohungen und Bomben.

  2. “Ermittlungsergebnisse zu erzielen war anscheinend von Anfang an nicht gewollt, um politische Interessen zu schützen, unter Lugo wie unter Franco”. Das verstehe, wer will. Wie sollte unter Lugo ein Ermittlungsergebnis erzielt werden, hat man diesen Vorfall doch zum Putsch gegen Lugo genutzt und ihn binnen weniger Stunden aus dem Amt gejagt. Der Vorwurf, an Ermittlungsergebnissen nicht interessiert zu sein, kann also nur Herrn Franco treffen. Auch die neue Regierung unter Herrn Cartes hat mit Sicherheit an der Aufklärung wenig Interesse. So wird also diese fürchterliche Tat ungesühnt bleiben. Daher bleibt nur die Frage: “cui bono” in freier Übersetzung: “wem hat es genutzt”?

  3. Nach einem Jahr dürfte wohl jeder bemerkt haben dass eine Aufklärung nicht gewünscht ist. Ist überhaupt schon jemand vor Gericht verurteilt worden?

    Ich bin der Meinung das beide Parteien, sowohl Polizei, als auch die Bauern, in eine Falle getappt sind. Es wurden 400 Patronenhülsen Kaliber 5,65mm NATO gefunden die dann verschwunden sind. Polizisten sprachen von Heckenschützen. Es wurden Leute eingesperrt die nicht einmal in der Nähe waren. usw. Es gibt viele Indizien denen nicht nachgegangen wird. Etwas bewegte Bilder zur Auffrischung:

    http://www.youtube.com/watch?v=t1aVAG5U0XA

    http://www.youtube.com/watch?v=9tSNrgrkIHU

    Die Frage ist nun WER ist Nutznießer des Massakers? Franco? Wem hat Franco die Tore geöffnet welche Lugo verschlossen hielt?

    LG

  4. Richtig, an einer Aufklaerung ist keiner inressesiert.

    Weil schon ein Verfahren seit 2006 gegen Paraguay verhaengt wurde.

    Eine Entschaedigung von mehr als 300.000 USD und 144.00
    Hektar Land, abzutreten. An eine Gruppe von Indios, zu zahlen. Und Landbesetzungen wird es immer wieder geben.
    Solange es Korrupte Politiker,Staatsanwaelte und Richter gibt.

      1. Das Massaker und das Land, sind der I-Punkt.
        Den Link habe ich nicht mehr, aber habe das in der Zeit Online gelesen.

        Ein Urteil ohne Folgen* Ureinwohner.
        Viele Deutsche haben Land in Paraguay, aber das wird nicht genutzt. Es liegt brach . Man hat nur Aufpasser, die ,die
        Laendereien immer wieder raeumen lassen .
        Die BRd beruft sich immer, auf den Anleger Schutz. Menschenrechte werden hier mit Fuessen getreten.

    1. Wenn sie Riquelme meinen, der hat nichts mehr zu sagen.
      Er wartet in der Hoelle, auf das Juengste Gericht.

      Im Juni 2012, ,mit 17 Toten, ging es nicht um Drogen,,
      Das Anliegen sollte von der Polizei geraeumt werden.

      Wegen der Besetzung..

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