Megaprojekt im Chaco

Die drei großen von mennonitischen Einwanderern gegründeten Kooperativen in Boquerón, Chortitzer, Fernheim und Neuland haben sich zum wahrscheinlich größten Bauprojekt in der Region zusammengeschlossen.

Errichtet werden sollen ein Messegelände, eine Versteigerungsfläche für Vieh, eine Mehrzweckhalle für Veranstaltungen, ein Hotel, ein Fußballstadium gemäß den FIFA-Richtlinien, 3.500 Parkplätze und ein Flughafen für Personen- sowie Frachtverkehr. Das Areal erstreckt sich über 250 Hektar und liegt zwischen den drei Kolonien Menno, Filadelfia und Neuland.

Der Flughafen soll so errichtet werden, dass später eine internationale Zulassung erreicht werden kann und das Stadion mit 12.000 Sitzplätzen soll nach kanadischem Vorbild bei Bedarf in eine Rodeofläche umrüstbar sein. Die Projektgesellschaft Pioneros del Chaco SA hat die Planungsarbeiten bereits vor fünf Jahren aufgenommen und diese Woche auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Projekt soll in mehreren Phasen umgesetzt werden, abhängig vom zur Verfügung stehenden Kapital. Hier setzen die Initiatoren auf externe Investoren, die Gesellschaftsanteile erwerben können, wie uns Stan Canova, einer der Projektsprecher, telefonisch erklärte. Dies soll bereits ab einer Summe von 5 Millionen Guaranies möglich sein, berichtet Última Hora. Für die erste Phase benötigt man 50 Millionen USD, mit der Fertigstellung rechnet man innerhalb von zwei bis drei Jahren. Die Gesellschaft hat ein Stammkapital von 30 Millionen USD, von denen bereits zwei Millionen in Form des Grundstücks eingelegt sind.

Mit dem direkten Anschluss an den von den Regierungen der Nachbarländer geplanten bioozeanischem Korridor, einem Verkehrsweg der Pazifik und Atlantik verbindet und quer durch den Chaco führt, wollen die Initiatoren das Gebiet von der legendären Abgelegenheit des Chaco zu einem logistischen Knotenpunkt ausbauen. Man will die Märkte von Bolivien, Peru und Paraguay zusammenführen und auch Firmen aus Asunción in den Chaco holen.

Durch die zentrale Lage und das trockene Klima denkt man auch an ein Zentrum zur Flugzeugwartung. Am 1. September soll eine Veranstaltung für Investoren im Hotel Bourbon in Luque stattfinden.

Quellen: 5días, Stan Canova, Última Hora, Capitanbado.com