Motorradbanditen in deutscher Kolonie

Kolonie Independencia: Auch in der deutschen Kolonie Independencia häufen sich die Übergriffe von Motorradbanditen. Melgarejo und weitere Gegenden sind besonders gefährdet.

Vor zwei Wochen wurde eine Motorradfahrerin, die ein neues Gefährt besaß, überfallen. Die Täter lauerten ihr im Dunkeln auf, gegen 21:00 Uhr, im Bereich Calle Mil genannt.

Ein Einzelfall, wohl kaum. „Es gibt eine Vielzahl von Übergriffen auf Motorradfahrer, erst vor Kurzem wieder. Das Opfer hatte Glück“, erklärte Alcides Mercado, Kommissar aus Melgarejo.

Der Motorradfahrer Ramon Peralta war im Bereich der Gegend Calle Mil unterwegs. Es war schon Nacht, als er zwei Personen auf dem Weg liegen sah, die angeblich gestürzt waren. Er drehte aber sofort um, weil er von den vorangegangenen Überfällen wusste. Die angeblichen “Opfer“ fuhren ihm sofort nach. Er konnte sich retten, weil er ein Wohnhaus erreichte.

Mittlerweile haben Anwohner in der Zone eine Nachbarschaftskommission gegründet, die dem Treiben ein Ende setzen soll. Sie patrouillieren bei Beginn der Dunkelheit in der Zone.

Wochenblatt / Hoy

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12 Kommentare zu “Motorradbanditen in deutscher Kolonie

  1. Der Staat versagt auf ganzer Linie. Die Bürger müssen sich offensichtlich selbst schützen. Das ist wie im “Wilden Westen”! Bisher kannte ich das nur aus Filmen – nun aber ist es die traurige Realität.

  2. Die vielgepriesene große Freiheit in Paraguay gibt es wirklich. Es hat nur jede echte Freiheit immer zwei Seiten; nämlich die eigene Freiheit und die Freiheit des anderen.

    Diese dunklere Seite wird oftmals verdrängt, wenn man sich über die Freiheit in Paraguay schwärmerisch (im Internet) ausläßt. Die vielen Sonnentage, die teilweise unberührte Natur, der große Platz, die hohen Zinsen, die jungen Mädchen, welche den Mit60er gerne in seinem Bettchen wärmen, die fehlende Bauvorschriften wo du dein Traumschloß bauen kannst und dich nicht über Gibelausrichtung oder Kanalanschluß sorgen mußt oder auch die Sicherheit vor der Strafverfolgung in der Heimat.

    Aber dann ist das Geschrei groß, wenn
    … die vielen Sommertage sich als Affenhitze, die kaum auszuhalten ist herausstellt.
    … die unberührte Natur voller Giftschlangen, Giftspinnen und Mosquitos ist
    … die hohen Zinsen mit hohem Risiko des Kapitalverlustes einhergehen
    … die jungen Mädchen nicht ganz ohne finanzielle Interessen agieren
    … das Traumgrundstück nach dem Regen unter Wasser steht
    … auch die anderen Verbrecher sich hier sicher fühlen und du plötzlich das Opfer bist

    Wie gesagt, alles hat zwei Seiten. Und wo viel Licht, ist auch der Schatten entsprechend riesig.

    Wer in Paraguay lebt, sollte sich schon in Selbstverteidigung auskennen und zumindest mit Messer und Schußwaffe halbwegs vertraut sein.

    1. Alles richtig. Doch den letzten Satz kann man so nicht unbedingt stehen lassen. Paraguay erinnert zwar immer mehr an den alten “Wilden Westen” und weniger an einen Rechtsstaat, aber daß man in Paraguay nur dann leben oder überleben kann, wenn man sich mit Selbstverteidigung, Schußwaffen und Messern auskennt – das ist schon ein bißchen starker Tobac. Ich lebe jetzt 13 Jahren hier und mir wollt noch keiner ans Leder. Auch nicht meinen Nachbarn. Aber andererseits kenne ich genug Landsleute, die hier fürchterlich betrogen, überfallen und sogar ermordet wurden. In allen Fällen verliefen die Ermittlungen erfolglos. Welche Hintergründe jeweils eine Rolle spielten ist mir nicht bekannt. Was aber oftmals zu Konflikten oder Racheakten seitens der Einheimischen führen kann ist, wenn sie sehr arrogant und überheblich behandelt werden, wenn man sie mit Fehlern oder Vergehen (Diebstahl u.ä.) offen und direkt konfrontiert, wenn man sie entschädigungslos kündigt (auch wenn berechtigt) oder wenn man sie vor anderen beleidigt und herunter macht. Da kommen nicht beherrschbare Emotionen hoch die mit einem mittelalterlichen Ehrbegriff (wie bei Muslimen) zusammen hängen. Mein Rat daher: Bei aller berechtigter Kritik den Einheimischen immer “ein Hintertürchen offen halten” damit sie ihr Gesicht und ihre Ehre wahren können. Lieber auf ein Recht verzichten als nachher den Kürzeren ziehen! Und im Zweifelsfall, werden die Paraguayos immer gegen die Extranjeros zusammen halten – beruflich und privat. Das unterscheidet sie grundsätzlich von den meist im Streit miteinander befindlichen Deutschen. (siehe Kommentarspalten)

        1. Eine hohe Mauer ist eine der ältesten und besten Wege, sich unerwünschte Gesellschaft vom Hals zu halten.

          Eine absolute Sicherheit bietet auch eine Mauer nicht. Sie kann überwunden werden. Aber das dauert seine Zeit und macht Lärm.
          Hier greift auch die 2. Verteidigungslinie namens “Hund” welche den Angreifer wieder Zeit kostet und wieder Lärm macht.
          Mit dieser Vorwarnung kann man sich dann in das Gebäude zurückziehen und dieses von innen relativ leicht verteidigen so man über Schußwaffen verfügt.

          Soweit die Theorie.
          In der Praxis ist es so, daß viele “Hühnerdiebe” von einer hohen Mauer mit Stacheldraht/Elektrozaun plus großer schwarzer Hund abgeschreckt werden und sich leichtere Ziele suchen.

          Richtige Schwerverbrecher (wie EPP, Drogenbanden etc) sind dadurch nicht abzuhalten. Vor diesen Gruppen gibt es in Paraguay keinerlei echten Schutz. Da hilft nur das Land zu verlassen. Gleiches gilt, wenn ihr euch irgendwie mit dem Dorf verscherzt habt. Blutrache oder dergleichen ausgesprochen wurde. Da hilft wirklich nur abhauen.

          6 or 7 von 10 Einwanderern werden damit niemal in Kontakt kommen.
          Aber 30-40% werden es sehr wohl innerhalb von ein paar Jahren am eigenen Laib zu spürden bekommen. Hier wird viel gestorben, aus vielen Gründen. Auch “Unfälle” sind erschreckend häufig. Davon liest du nicht in der Zeitung (ultima etc) auch wenn dabei geholfen wurde.

          Selbstverteidigung halte ich für absolut wichtig für jeden der hier leben will.

          1. Da gehen unsere Meinungen dann auseinander , was die Selbstverteidigung angeht,
            Ansonsten gute Analyse , nur die 30 bis 40 % halte ich fuer zu hoch gegriffen.

    2. Eine sehr realistische Einschätzung wie ich finde.
      In vielen Fällen sind die Einheimischen jedoch durchaus zufrieden, wenn sie einem Gringo für das gleiche Produkt zwei Euro mehr abverlangen konnten. Viele sehr arme Menschen werden dir nix wegnehmen. Man sollte mit seinem Hab und Gut jedoch nicht prahlen. Im großen und ganzen ist es sehr friedlich in Paraguay, viele versuchen dir zwar eine “notwendige Heizung” zum Gringo-Spezialpreis zu verkaufen, aber die meisten Gringos haben im Gegensatz zu den Einheimischen die Grundschule abgeschlossen und werden sich bei knapp 40 Grad keine Heizung anschaffen. Dennoch muss man sich fragen, warum fast alle Häuser umzäunt bzw. ummauert sind und vor jeden Geschäft Guardias mit Pumpaction herumstehen.
      Eine Beziehung mit einer Einheimischen kann ziemlich teuer werden, denn entscheidet Mann sich für eine paraguay’sche Frau, so muss Mann sich auch für ihre drei bis fünf Kinder, Bruder, Mutter, Onkel, Großvater usf. entscheiden: Die Väter aufgrund fehlendem Einwohneramt verschwunden, Mutti will auch beim Gringo wohnen und an den Comodidades partizipieren, sie kehrt dafür auch täglich die runde Ecken mit dem Besen wenn sie nebst Terere-trinken Zeit findet, Bruder und restliche Verwandtschaft möchten auch einen günstigen Kredit, weil sie die super Geschäftsidee haben und den Kredit auch ganz bestimmt zurückzahlen werden. Man muss jedoch den Ratenrückzahlungen jahrelang hinterherfahren und wird die Einlage trotzdem nie wiedersehen, weil aus der super Geschäftsidee doch nix wurde. Trotzdem wird man geduldig Manns Ableben erwarten, ihn braucht es ja schon lange nicht mehr im Hause des Alemanen.
      Ganz richtig ist die zwei Seiten die Paraguay hat und deckt sich mit meinen Erfahrungen.
      Während fünf Monaten ist es entweder viel zu heiß (10 bis 16h) oder zu kalt (ohne Heizung). Hinzu kommt ein IQ von etwas über 80 den man allseits Antrifft. Bsp. Willst du in einer Eisenwarenhandlung 3 cm lange Nägel werden dir gerne 9 cm lange Nägel gebracht, außer du bringst ein Muster mit, dann bekommst du 2 oder 4 cm lange Nägel.
      Will man 360 Tage im Jahr in den eigenen vier Mauern leben und viel Mandioka essen, so genügen 500 Euro monatlich. Sehr viele Preise sind jedoch mit europäischen vergleichbar.
      Keine Buße zu erhalten, wenn man bei Rot über die Kreuzung fährt ist nur dann wirklich mit Freiheit zu verglichen, wenn man nicht in dem Auto sitzt, welches bei Grün über die Kreuzung fährt. Wer nicht mindestens 100km zum nächsten Nachbarn haust muss mit guter, mit verbranntem Plastikmüll behafteter, Luft und Kindergartenmusik bis 4h morgens leben. Und wer schon mit einem Wagen über die Mondhinterseite gebraust ist kann sich ein Bildnis über die hiesigen Straßen machen.

  3. Alles richtig! Deshalb Augen auf bei der Auswanderung!! Paraguay ist nicht für jeden geeignet. Viele sind hier schon großartig gescheitert und haben viel oder alles verloren.

    1. Wie wird man in Paraguay Millionär? In dem man ein paar Millionen mitbringt. Viele Paraguayer haben eine tolle Geschäftsidee oder meinen “wenn du gute Geschäfte machen willst, musst du sie über gute Freunde machen.” Haha, ruckzuck sind die Moneten weg.

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