Müll verbrennen kann teuer werden

Asunción: Ist es ein nationales Übel oder die einfachste Art und Weise sich von seinem Müll zu trennen. “Verbrennen” steht gleich an Platz 2 nach “Bei Regen auf die Strasse werfen”. Dieser Akt hat jedoch teure Folgen.

Müll, egal ob organisch oder nicht organisch zu verbrennen ist in Asunción verboten. Das Gesetz N° 190/05 legt fest, dass ein Bussgeld von 1 bis 2700 Tagessätze des Mindestlohns dem Sünder auferlegt werden kann. In Zahlen heißt das: 75.000 bis 202.500.000 Guaranies.

Das immerhin schon 11 Jahre alte Gesetz bezieht sich auf die Rauchentwicklung, die speziell bei Müll verschiedener Trocknungsstufen aufsteigt und in der Umgebung für Einschränkungen sorgt. Um Atembeeinträchtigungen vorzubeugen ist dieses Gesetz notwendig.

Durch das Gesetz sank die Zahl der Sünder von einst 1.700 um 70% binnen der letzten Jahre. Nichtsdestotrotz gibt es nach wie vor Personen, die keine starke Beziehung zur Einhaltung der Gesetze haben.

Die Stadtverwaltung nimmt die Anzeigen von besorgten Nachbarn ernst und geht diesen nach. Diese multiplizieren sich besonders an Wochenenden und nach 18:00 Uhr. An Regentagen nutzen weiterhin viele Paraguayer das Gefälle und die Wassermassen vor ihrem Haus um sich ihres Mülls zu entledigen.

Was in der Stadt die Müllvebrennung ist wird auf dem Land in abgeandelter Form als Rodung umgesetzt oder um lästiges Unkraut abzutöten. Dabei gibt es nicht nur Einschränkungen bei der Atmung. Auch der Verkehr wird an den betroffenen Strassen langsam, da die Sicht, je nach Windrichtung, kaum noch vorhanden ist.

Wochenblatt / Última Hora / Abc Color

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8 Kommentare zu “Müll verbrennen kann teuer werden

  1. Es ist ja prinzipiell richtig, daß Abfall nicht verbrennt werden sollte und daher unter Strafe gestellt wird. Das mag in ASU zu Recht gefordert werden und funktionieren, doch in vielen kleineren Städten, Gemeinden und auf dem flachen Land sowieso, kann eine solche Regelung nicht funktionieren. Wo sollen die Menschen mit ihrem Müll hin, wenn es in der Gemeinde oder in Teilen der Gemeinde keine Müllabfuhr gibt? Da ist es doch allemal besser den Müll zu verbrennen, anstatt ihm dem Nachbarn vor das Grundstück zu kippen oder auf der Straße abzulegen. Schuld haben in erster Linie nicht die unaufgeklärten Bürger, sondern die unfähigen Politiker, weil sie sich dieses Themas wenig oder gar nicht annehmen. Was hindert die Stadt- und Gemeindeverwaltungen daran, jeden Hausbesitzer zu einer kategorischen Müllbeseitiungsgebühr zu verdonnern? Natürlich muß dann auch der Müll abgeholt werden! Ich bin überzeugt, daß jeder, der zwangsweise Müllbeseitigungsgebühren bezahlt, seinen Müll dann auch vor das Grundstück stellt und nicht einfach wild beseitigt. Aber in diesem Land können nicht einmal die einfachsten Problem angegangen und gelöst werden. Desinteresse, Veranwortungslosigkeit, Unfähigkeit und Ignoranz sind eben sehr ausgeprägte Charaktereigenschaften in Paraguay, denen bereits schon im Grundschulalter erzieherisch begegnet werden sollte. Nur, wo sollen solche erzieherischen Vorbilder herkommen? In Deutschland hatten wir einst unter den Jugendlichen eine “grüne Bewegung” Und in Paraguay? Nicht einmal die Jugend, Zukunft des Landes kommt von ihren Sitzen hoch und ist für Veränderungen motivierbar. Ich für meinen Teil habe die Hoffnung schon aufgegeben, daß sich in Paraguay überhaupt etwas zum Positiven verändern läßt, weil sich die Menschen in ihrer Sch….. offensichtlich sehr wohl fühlen. Man möge mir die harten Worte nachsehen, doch mit Süßholzraspeln kommt niemals etwas in Gang.

    1. “Desinteresse, Veranwortungslosigkeit, Unfähigkeit und Ignoranz sind eben sehr ausgeprägte Charaktereigenschaften in Paraguay, denen bereits schon im Grundschulalter erzieherisch begegnet werden sollte.”

      Da hast du voellig Recht. Mich erschreckt es auch sehr, wie wenig Interesse man fuer das Thema aufbringt, vor allem den Willen etwas zu verbessern ist kaum vorhanden. Es arbeiten ein Haufen Leute in den Municpalidades – und keiner ist dafuer zustaendig oder will mal den Stein zum Anstoss bringen.
      Wenn man die Eigeninitiative bei Paraguayer in einer Skala bis 10 bewerten wuerde, wuerde ich 5 bewerten, aber 5 Minuspunkte.
      Ich wuerde beispielsweise Plakatwerbung mit Bildern ausstellen, z.b. das bekannte Bild von dem Vogel, der an seinen Mageninneren (Plastikmuell) qualvoll erstickt ist, damit die Leute solche praegnanten Bilder sehen und wissen das sich Muell nicht einfach in Luft aufloest.

      1. Paraguay ein hoffnungsloser Fall? Ein Beispiel: Ein mittelbarer Nachbar meines Zufahrtsweges sammelt um sein Anwesen Hausmüll aller Art. Offensichtlich findet er das besonders schön. Mich störte das, nicht weil ich direkt betroffen bin, aber weil ich auf diesem Weg fahren muß und den Müllanblick nicht ertragen kann. Darum befestigte ich am Weg an einem Baum in ca. 6 Meter Höhe ein Schild mit der Aufschrift: “Nur Schweine hinterlassen einen solchen Saustall” (natürlich auf Spanisch) Nach etwa zwei Wochen kletterte dieser liebe Nachbar auf den Baum um das Schild wieder zu entfernen. Er fühlte sich wohl angesprochen. Sein Anwesen ist weiterhin mit Müll aller Art eingefriedet. Wenn das kein Beweis dafür ist, daß sich so manche Paraguayos in ihrem eigenen Saustall sehr wohl fühlen.

  2. Ich bin der Letzte der etwas gegen Müllverbrennung hat, wenn man abgelegen wohnt und keine Müllabfuhr kommt (so 10 Km zum nächsten Nachbarn entfernt).
    Daher völlig richtig, dass Müllverbrennung in Asuncion verboten ist.
    “Die Stadtverwaltung nimmt die Anzeigen von besorgten Nachbarn ernst und geht diesen nach.” will ich mal stark bezweifeln. Erstens kann es “gesünder” sein niemanden anzuzeigen, zweitens ist es zu heiß um die Siesta allein ruhen zu lassen und drittens bekommt man auch nicht mehr Zahltag als 300 Euro monatlich.
    In den meisten anderen Städten außerhalb Asuncion klappt das aufgrund unfähiger Munispalidades nicht. Zahlt der Paraguayer 10 Jahre keine Müllabfuhr, obwohl er bezahlen müsste, die Müllabfuhr also sogar durch sein Viertel fährt, so kumuliert sich der Betrag, doch nach einer Einigung kommt man mit wenig Guaranies zur Tilgung.
    Doch wer keine Müllabfuhr bezahlt und/oder keinen Müll bereitstellt, der produziert offensichtlich kein Müll, weshalb die Munispalidades ihn auch nicht behelligen.

    Da gibt es noch die gut erzogenen Christen mit guter Jugend aus Europa, die werden ihren Müll nicht verbrennen. Müll abfuhr ist auch in Paraguay nicht gratis, ebenso das Pilsen, also werden die Europäer nie so schlau sein wie ein Paraguayer und beides bezahlen. Obwohl es ohne Bezahlung der Müllabfuhr mind. 5 Pilsen monatlich mehr gibt, aber das war ja kein Lehrstoff in der Grundschule der Europäer.
    Man muss es eben auch PY-intelligent anstellen und folgende Tipps beachten:
    – Gut brennbaren Müll wie Bierdosen, E-Lampen, Batterien, Knochen, sonst. Metall und Plastik usw. muss man mit Laub bedecken, so kommt kein Mensch darauf, dass man gerade seinen Müll verbrennt. Positiver Nebeneffekt: Seine Ratten, die sich zwischenzeitlich erfolgreich im Müll, pardon, Vorgarten, vermehrt haben, sind nicht so schlau und werden mit dem Feuer auch alle abgetötet.
    – Die Dämmerung und Nacht abwarten, denn dann sieht man Feuer so schlecht, so kommt kein Mensch darauf, dass man gerade seinen Müll verbrennt.
    – Am besten sein “Laub” dann anzünden, wenn es in ca. zwei Tagen regnen wird, dann löscht es auch automatisch und man muss sein Hinterteil nicht aus dem TV-Sitzen bewegen. Außer um Eis für Terere aus dem Eisfach zu holen.

    1. Du hast vergessen zu bemerken, dass das Laub am besten brennt, nachdem es leichten Nieselregen gab.
      Dann ist Feuer überhaupt am wenigsten gefährlich, weil niemand das Feuer sehen wird. Bei Regen traut sich eh keiner vor die Tür.

  3. grilli fano/hans wurst danke für den beitrag.
    Ist ja gut das die Stinkerei verboten ist.ASU und den Städten stinkt es auch!
    Das muss ja nicht sein!
    Alles Gut, Papier ist geduldig.Wo kein Kläger ist ist auch kein Richter.
    Hier und da wo ein böser Nachbar ist, wird es Rauchen.
    Auf den flachen Land da geht es weiter!
    Vermeidet den Müll dann sind die Probleme weniger!
    Euer Laub,Essensreste konnt Ihr auch Kompostieren, Laub und Papier lässt sich auch zu Briketts pressen. Merkt kein Nachbar/Kontrolleur,die Knochen sind inklusive als Würze mit dabei durch den Schornstein gejagt!!!
    Im Winter ist Haus warm
    Plastik,Folie,Gummi,Syropor das kann stinken bitte entsorgen oder in einen Ofen mit Abgasverbrennung verbrennen.
    Nicht das die Nachbarin einen mit den den Nudelholz verarztet,weil derren Wäsche über Zaun verdreckt wurde.
    Bierdosen,Blech, E-Lampen, Batterien brennen nicht´.Macht Euch gedanken wo die Bleiben.

    Plastik und Gummi werden stinken

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