Paraguay nimmt 2018 an der Pisa-Studie teil

Asunción: Heuer nimmt Paraguay an der Pisa-Studie teil, die von der OECD durchgeführt wird. Bei den internationalen Schulleistungsuntersuchungen will man die alltags- und berufsrelevanten Kenntnisse und Fähigkeiten 15-Jähriger messen.

Es ist das erste Mal, dass Paraguay, seit der Gründung von dem Programm für internationale Schülerbewertung im Jahr 2000, daran teilnimmt.

Die 1961 gegründete Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Sitz in Paris will das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen der Menschen auf der ganzen Welt verbessern. Paraguays Eintritt im März letzten Jahres war ein wichtiger Schritt zur Unterstützung der integrativen Entwicklungs- und Reformagenda des Landes.

Die Pisa-Studie erklärt die großen Dinge durch die gesammelten Daten sehr gut, aber nicht unbedingt die kleinen. Das Programm hat sich aber als durchaus nützliches Instrument erwiesen, um bestimmte Aspekte, wie die akademische Leistung nach Geschlecht der Schüler herauszufinden und was sie motiviert.

Privatschulen tendieren dazu, öffentliche Bildungseinrichtungen allgemein zu übertreffen. Das deutet wohl darauf hin, dass wirtschaftliche Investitionen in die Bildung nicht als überflüssig zu betrachten sind. Die Pisa-Studie beleuchtet die allgemeine Ebene der Unterrichtsmethodik, wobei sich herauskristallisierte, dass bessere Lehrer bessere Schüler hervorbringen. Aber auch je mehr Eltern in die akademische Entwicklung ihrer Kinder investieren, desto bessere Ergebnisse werden erzielt.

Die OECD beauftragte die australische Firma Acer mit der Datenerhebung im Rahmen der Pisa-Studie. Acer wiederum machte sich andere Unternehmen zunutze, die in den verschiedenen Ländern die Prozedere übernehmen. Pro Land betragen die Kosten im Durchschnitt 220.000 US Dollar.

Die OECD kam zu dem Schluss, dass wirtschaftliche Investitionen pro Schüler, sozioökonomische Werte neben anderen externen Faktoren zu 40% für die Schülerleistung verantwortlich sind. Die restlichen 60% beinhalten die Ausbildung, die der Schüler in seiner Familie erhält und seine eigenen persönlichen Fähigkeiten.

Wochenblatt / 5Dias

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13 Kommentare zu “Paraguay nimmt 2018 an der Pisa-Studie teil

    1. Wir haben uns letztes Jahr eine erste Klasse in Altos angesehen. Ohne zu übertreiben, diese ist vom Stoff der Privatschule meines Sohnes in der BRD mind. um ein Jahr voraus.
      Derzeit haben wir einen Austauschschüler von der Goethe-Schule zu Gast. Vom Hintergrundwissen und Sprache steckt dieser einen gleichaltrigen Schüler in der BRD locker in die Tasche.

      Denke das Problem in Paraguay bildet sich in den höheren Klassen auf dem Land. Dort zeigt sich wer noch beim Stoff mitkommt oder sich gehen lässt. Im Gegensatz zur BRD wird in Paraguay nicht jedem unter die Arme gegriffen.

      1. Ich bin ja ein ziemlicher PY-Basher, obwohl ich gerne hier lebe.
        Aber interessanterweise habe ich die gleiche Erfahrung gemacht mit zwei jungen Menschen, die nach der Ausbildung (Uni) nach Europa zurück sind.
        Ich weiss nicht so recht, wie ich das einordnen soll.

  1. Laßt alle Lehrer auch an der Pisa-Studie teilnehmen und schon erkennt jeder, warum der Bildungstand der Schüler gewaltig zu wünschen übrig läßt. Übrigens wurde so ein Lehrertest vor Jahren schonmal durchgeführt und trotz durchgesickerter und bekannten Fragen fiel das Ergebnis für die Lehrer katastrophal aus (WB berichtete).

  2. Ein paar paraguaysche Eliteschüler dürften den Durchschnitt von täglich 4 ganzen Pflichtstunden Grundschule abzüglich Teerere-Pausen dank Studien von Pizza und den Rest des Tages im Vorgarten- oder vor der Glotze-Herumsitzen doch erheblich in die Höhe treiben.

  3. Internationale Vergleiche sind sinnlos, genau so wie internationales Denken. Die Welt ist in Nationalstaaten eingeteilt und das wird auch so bleiben. Diese westlichen International Organisations sind teures Theater.

  4. Ich kenne auch einige Fälle von Uniabsolventen aus Paraguay die locker in Europa in ihrem Beruf arbeuten dürfen ,ich kenne leider auch viele Fälle wo ich mir denke das weiss sogar ein Wilder aus Afrika.Bei uns in Europa weiss mittlerweile kaum ein 15Jähriger was Schweine fressen,welche Pflanzen und Bäume es im heimischen Wald gibt oder wie man respektvoll mit Alten, im Kopf noch fiten,Leuten umgeht etc.!
    Das finde ich mindestens genau so traurig als wenn Schuldächer wegen Korruption einstürzen!

    1. Deutschland vergisst die Bildungskatastrophe (woran die Schweizer Internate bis heute gutes Geld verdienen) und den ersten PISA-Schock (im 2000 unter OECD-Durchschnitt) zu gerne. PISA sei Dank hat sich die Bildung verbessert und genau das ist der Zweck. Es ist vorbildlich von Paraguay sich daran zu beteiligen.

  5. Ich habe schon mehrfach lehrer gefragt was 6 x 11 ist, erschreckend dieses unwissen. Hier wird in den schulen trommeln und basteln unterrichtet. Pisa für paraguay, ein grosser lacher. Es gibt natürlich einige gute, muss mann sich dann das elternhaus ansehen, nur sind es GANZ wenige.

  6. Neulich fragte ich eine 16jährige Colegio-Schülerin: wieviel sind 75 + 16? Antwort: ähä. ähä, ähääääähähä. Sonst nichts. In einem Geschäft hier in Caacupe: 3 Artikel zu je genau GS 20.000. Der Rechner muß her: eingetippt: 20 + 20 + 20. Ergebnis häää, 60!
    Wenn das nicht traurig ist?!

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