Preise für Zwiebeln und Tomaten verdoppelten sich in zwei Monaten

Asunción: Auf dem Großhandelsmarkt wird eine Kiste Tomaten aus nationaler Produktion für 150.000 Guaranies verkauft, während ein Sack mit brasilianischen Zwiebeln für 133.000 Gs. angeboten wird. Bei beiden Artikeln gab es in den letzten Wochen anhaltende Preissteigerungen.

Einerseits wirkt sich das reduzierte Angebot an illegal eingeführtem Gemüse und die Gewinnmarge, die sich in dieser boomenden Saison auf die gesamte Vermarktungskette verteilt, aus, während bei der Zwiebel ein Problem mit höheren Preisen aufgrund Probleme bei deren Anbau besteht.

Laut der Überwachung des Agrarmarkt-Informationsdienstes lag der Preis für eine Kiste Tomate nationaler Produktion am 1. Juli bei 76.665 Guaranies, zu einem Zeitpunkt, als die Klagen über das Vorhandensein von illegal eingeführten Produkten aus diesem Sektor anhielten. Jetzt kostet eine Kiste dieser Frucht zwischen 120.000 Guaranies und 150.000 Guaranies, die die besten Tomaten enthält.

Bei Zwiebeln, aus Argentinien importiert, stiegen die Preise im gleichen Zeitraum für einen Sack von 54.000 Guaranies auf 133.000 Gs. Seit Ende letzter Woche hat langsam die Ernte der nationalen Zwiebelproduktion begonnen und auf Großhandelsebene liegt der Preis für einen Sack Berichten zufolge bei 100.000 Gs.

In Bezug auf Tomaten erklärte der Marketingdirektor des Ministeriums für Landwirtschaft und Viehzucht (MAG), Ernesto Sotelo, dass die Preise das Ergebnis einer guten nationalen Produktion und weniger illegaler Einfuhr durch die Operationen von Sicherheitsbehörden seien.

Zwiebeln erster Qualität kosten 5.500 Guaranies pro Kilo und die von zweiter Qualität 3.500 Gs. pro Kilo. Für Sotelo sollte untersucht werden, wie sich die Preise in der gesamten Verkaufskette bilden, wenn der Verbraucher dafür 12.000 Guaranies bezahlen muss.

Einige Einzelhandelsmärkte beziehen direkt vom Abasto-Markt ihre Waren, während andere mehr Zwischenhändler verwenden. In diesem Zusammenhang erklärte Simón Espínola, der Supermärkte beliefert, dass der Preisunterschied auf den Service zurückzuführen sei, der nicht nur die Fracht, sondern das gesamte Marketingsystem umfasse, wie zum Beispiel eine Rücknahme von meistens 15 % des betroffenen Volumens, wenn nicht die gesamte Charge verkauft werde.

Bei der Zwiebel tritt ein weiteres Phänomen auf. Im Juli war das argentinische Produkt importiert worden, aber aufgrund der geringen Qualität kamen brasilianische Zwiebeln auf den Markt, die zwischen 70.000 Guaranies und 100.000 Gs. pro Sack kosteten. Da die Ernte der paraguayischen Produktion bereits begonnen hat, wenn auch zaghaft, passte die Regierung die Importregulierung an, um Händler daran zu hindern, diese brasilianischen Zwiebeln in Lagerhäusern zu lagern und dann den Preis der nationalen Ernte zu drücken.

Zunächst gab es unter den Importeuren selbst keinen Konsens über die Auswirkungen der Beschränkungen der phytosanitären Zulassung für die Einfuhr ausländischer Frachterzeugnisse, aber seit letzter Woche sind sie sich einig, dass die MAG-Maßnahme auch die Preise beeinflusst, wenn man bedenkt, dass es immer noch keine nationalen Zwiebeln auf dem Markt gibt, die den Bedarf decken. Insgesamt benötigt der lokale Markt 5 Millionen Kilo und wird voraussichtlich in der zweiten Septemberhälfte eine Verfügbarkeit von 100 % erreichen.

Wochenblatt / Ultima Hora / Beitragsbild Archiv

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6 Kommentare zu “Preise für Zwiebeln und Tomaten verdoppelten sich in zwei Monaten

    1. Im Chaco hast du mit Pestiziden und Glyfosat einen Ernteertrag von 780 Kg/ha Körnermais. In Deutschland hast du 10.300 Kg/ha Körnermais Ertrag mit Giftungen.
      In Deutschland hättest du etwa 10% an Ertrag wenn du keine Pestizide brauchen würdest und zwar etwa 1000 Kg/ha (etwas mehr als im Chaco). Wenn du glück hast. Mischkulturen machen keinen Unterschied. Mischkulturen verbessern nur deinen Boden – sie halten den Boden fruchtbar. Im Chaco düngen wir nie und für Bewässerung ist kein Wasser da.
      Im Chaco hättest du ohne Glyphosat einen Ertrag von etwa 50 Kg/ha wenn’s gut geht. Das ist eine handvoll Körner pro Hektar. Davon würden nicht mal die Fliegen satt.
      Um die Rentabilitätsgrenze zu erreichen wo man nicht Verluste aber auch keine Gewinne macht, muß man im Chaco einen Ernteertrag von mindestens 1700 Kg/ha haben an Körnermais. Wir erreichen mit Giftungen 780 Kg/ha.
      Diesem Szenario geht auch Deutschland entgegen wenn es permanent trockener werden sollte in den heutigen Hochregenzonen.
      So das hast du deinen Öko du Ökofuzzie und Naturfreak.

  1. Zu den Tomaten: Also, weil der Schmuggel immer besser unterbunden werden kann, steigen die Preise der nationalen Produkte? Ist ja toll, das wird die arme Bevölkerung ja noch mehr abhalten, diese zu kaufen und mehr fettige Empanadas zu essen, weil Tomaten zu teuer sind. Der “Marketingdirektor” des Landwirtschaftsministeriums sollte sich auch mal fragen, wie es möglich ist, dass Tomaten aus Argentininen billiger sind als paraguayische. Da kommt dann als Antwort bestimmt sowas wie: “Weil Paraguay einfach weiter entwickelt ist als Argentinien”.
    Und dann muss das Gesundheitsministerium wieder melden, wie fett alle Leute geworden sind.
    Andrerseits muss man natürlich auch sagen, dass die Leute viel zu wenig selbst anbauen.

    1. An sich logisch. Produkte müssen draussen bleiben, Menschen dürfen schon kommen weil fachkräftemangel. Daher grenzen auf und werben, ihr kinderlein kommet. Wenn sie dann kommen, gibt es zwar trotzdem immer mangel, aber die preise steigen.

    2. Tomaten sind billiger in Argentinien als in Paraguay weil Argentinien ein hochregenreiches Land ist das am effizientesten diese Kleinfrüchte produzieren kann. Wie Italien vor dem Euro das eine low know how Industrie aufgebaut hatte die konkurrenzfähig war mit Japan, China und anderen die z.B. Wasserpumpen der Marke Pedrollo, SAER, Valco, etc herstellten die von guter Qualität waren. Dieselben Motoren kann man heute noch von Italien das im Euro ist bekommen, für etwa 4 mal so teuer wie die Motoren aus China. Der Euro hat diese low Know How Industrie in Italien gekillt – weil er sie nicht mehr wettbewerbsfähig machte.
      Die ewigen Finanzprobleme in Argentinien und die galoppierende Inflation dort machen das Land wettbewerbsfähig. Paraguay hat im Vergleich zu Argentinien “den Euro” und hat eine stabile Währung. Argentinien nicht und ist in derselben Situation wie Italien vor dem Euro.
      Italien war auch die Kreditpuste raus kurz vor dem Euro wie es Argentinien heute ständig ist – die sind beide in wirklichkeit technisch Pleite (Argentinien heute und Italien vor dem Euro das wohl in Konkurs gegangen wäre wäre es nicht dem Euro beigetreten) wurschteln sich aber immer wieder irgendwie weiter und durch.
      Es ist so wie Neu Seeland mit der Milch versus der Chaco als ewiger Pleiteur im Milchsektor – weil es in Neu Seeland ideal regnet für Molkereiprodukte und der Bauer im Chaco um dasselbe zu verdienen etwa 1200% mehr Preis bekommen müßte für die Milch um zu denselben Einnahmen wie der neuseeländische Bauer zu gelangen.
      Da Deutschland traditionell zu den regenreichsten Zonen der Welt gehörte so begreift der Deutsche nicht warum anderswo die Produkte um ein vielfaches an mehr Preis haben.
      Eine Tomate in der Sahara zu ziehen koschtet nun mal verglichen zur Tomate in Argentinien.
      Nur wollen wir alle in die regenreichen Zonen der Welt ziehen? Sollen in Deutschland auf einmal 500 Millionen Menschen leben?
      Das weltweite Modell das nach der Wettbewerbsfähigkeit der Produktionsstandorte geht, hat so langsam ausgedient und die Preise müssen an die niedrigproduktion Länder angepaßt werden.
      Ein 500 Gramm Laib Brot kostet dir in Deutschland mit deutschem oder ukrainischem Weizen rund 1.9 Euro.
      Käme der Weizen aus dem Chaco oder anderen semi ariden Zonen, dann kostete dir der Laib Brot rund 23.5 Euro pro 500 Gramm.
      Da die Hochproduktionsstandorte (die zu gleicher Zeit die Orte sind wo es am meisten regnet) jetzt ausgereizt sind, so sieht man sich weltweit gezwungen auf weniger produktive Produktionsorte überzugehen wie semi aride Zonen z.B. dem Chaco. Dann müssen die Preise der Lebensmittel etwa um 1200% steigen um an dieselben Gewinnmargen zu kommen wie die Bauern in den Hochproduktionsstandorten (Deutschland, Neu Seeland, Argentinien, Ost Paraguay, Ukraine/Süd Rußland, etc.). Auch darum weil immer mehr Menschen in den Hochproduktionszonen leben wollen und damit die Lebensmittelproduktion verdrängen.
      Das Ideale wäre wenn niemand in Ost Paraguay leben würde und in Ost Paraguay nur Lebensmittel produziert würden und Industrie und alle Menschen nur im Chaco (West Paraguay) leben würden wo man ja weniger effizient produzieren kann und zwar für 1200% höhere Kosten.
      Deutschland müßte eigentlich ganz entvölkert werden, genauso wie Frankreich, Preußen (Polen) und die Ukraine und die Deutschen würde man dann alle in die Sahara übersiedeln wo der Käs’ nur für etwa 2.000.000% höhere Kosten produziert werden könnte. Europa als Lebensmittelstandort und die Sahara als der Wohnort für alle Europäer. Das wäre das Ideale.
      Z.B. Alle deutschen Migranten wohnen in Ost Paraguay und nicht im Chaco. Das hat seine Gründe.

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  2. Hehe, könnte Vollprofi-Prästeinzeitbeatmete von hiesig Vollprofi-Prästeinzeitbehördeten zu den Supermercados einfach sagen: «Du! Du no verkaufen Schnuggeltomaten. Du beweisen müssen wo einkaufen. Ig magge kontrollieren.». Naja, vielleicht verdienens einfach nur gerne mit.

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