Seine ehrenwerte Stellung schamlos ausgenutzt

Asunción: Alle dachten, sein Name sei Gustavo Gramont Berres, ein 1930 in Pehuajó geborener Argentinier-Uruguayer. Er schaffte es, in das Herz des Stroessner vorzudringen, indem er eine seiner Lieblingsnichten heiratete. Im Jahr 1979 wurde er Honorarkonsul in Genf.

Seine Biografie war jedoch erstunken und erlogen und er führte nicht nur den deutschstämmigen Diktator und seine Nichte an der Nase herum, sondern sorgte auch für Jahrzehnte von Arbeit, um seinen Schlamassel auszubaden.

Gustavo Gramont Berres wurde als Benjamín Levy Avzarradel in Argentinien geboren. Als er nach Uruguay umzog, änderte er seinen Namen in Alejandro Catek und wurde wegen Betrugs, Unzucht und sogar Vergewaltigung verurteilt. In den heutigen Zeiten wäre so ein Schwindel wahrscheinlich unmöglich.

Nach einigen Jahren erfand er sich neu, änderte seinen Namen und nahm die Identität an, unter der er in Paraguay bekannt ist: Gustavo Gramont Berres. Nach seiner Ankunft in Paraguay verliebte er sich in eine Nichte von Alfredo Stroessner und schaffte es, Zugang zum Familienkreis des Diktators zu erhalten und sein Vertrauen zu gewinnen.

„Gramont Berres beschreibt sich selbst als charmanten und charismatischen Menschen. Ebenso meinte er ‘wir alle sind bestechlich'”, sagte der ehemalige Staatsanwalt des Falles.

Im Jahr 1979 wurde Gramont Dank dem Wohlwollen von Stroessner zum Honorarkonsul von Paraguay in Genf ernannt. Zwischen 1986 und 1987 begann er zusammen mit einem Italiener, seinen großen Betrug zu planen.

Er fälschte Dokumente und verschaffte sich Zugang zum immensen Kredit, dessen Garant der paraguayische Staat wurde, ohne davon zu wissen.

Sie fälschten einen Stempel der paraguayischen Botschaft in der Schweiz, die es damals überhaupt noch nicht gab. “Darin heißt es, dass der Staat für die Kredite seines eigenen Unternehmens bürgen wird. Das Darlehen bei der Overland Trust Bank belief sich auf 85 Millionen US-Dollar, was heute 700 Millionen US-Dollar entsprechen würde”, sagte der Ex-Staatsanwalt.

Als diese Bank liquidiert werden sollte, wurden die Schulden an neun Banken verkauft, von denen mehrere unser Land verklagten, als Paraguay sich weigerte, die Schulden anzuerkennen. Der Prozess wurde in der Schweiz angestrengt und kostete Paraguay ein Vermögen an Rechtsverteidigung, bis Paraguay unter Rechtsanwalt Roberto Moreno Rodríguez Alcalá im März 2017 den Fall schließlich gewann.

Der Fall gefährdete die internationalen Reserven des Landes, die durch niedrige internationale Bankeinlagen abgesichert werden mussten. Etwa 12 Jahre lang war Paraguay nicht in der Lage, nennenswertes Interesse zu wecken. Gramont Berres wurde an Paraguay ausgeliefert, seine Strafe wurde auf 7 Jahre reduziert, dann wurde er erneut an die Schweiz ausgeliefert, wo er freigesprochen und für die Zeit, die er bereits in Paraguay verbüßt hatte, freigelassen wurde.

Roberto Rodríguez Alcalá, ehemaliger Generalstaatsanwalt der Republik, erzählte alles, was er über Gustavo Gramont Berres, den Honorarkonsul Paraguays in der Schweiz, weiß, der wegen Betrugs angeklagt wurde und zahlreiche Gerichtsverfahren durchlaufen hat. Er wies darauf hin, dass er mehrmals seinen Namen geändert habe und man nach seiner Entlassung aus Tacumbú, nachdem er eine siebenjährige Haftstrafe verbüßt hatte, nichts mehr von ihm gehört habe.

“Es ist unglaublich, denn das Geld wurde geliehen und kam nie in Paraguay an. Dann wurde er eingesperrt, sieben Jahre in Tacumbú, aber er behielt natürlich einige schöne Geldbündel”, sagte er.

1998 sei der Konsul in die Schweiz umgezogen, wo gegen ihn kein Strafverfahren eingeleitet wurde, da er bereits in Paraguay verurteilt worden war. Seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört. Bis heute ist nicht bekannt, ob er noch am Leben ist oder wo er sich niedergelassen hat. Eventuell hat er erneut seinen Namen geändert um nicht gefunden zu werden.

Wochenblatt / Abc Color / Twitter

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