So erhält man als Einwanderer einen Kredit in Deutschland

Wer nach Deutschland eingewandert ist, bekommt es zunächst mit zahlreichen Behördengängen, Antragsformularen und Bestimmungen zu tun. Wenn die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung vorliegt, möchte man meist ein normales Leben beginnen. Die wichtigste Grundlage dafür ist eine Meldebestätigung, die einen deutschen Wohnsitz ausweist.

Schon die Anschaffung eines halbwegs vernünftigen PKWs erfordert meist eine Kreditaufnahme. Ohne ein Girokonto bei einer deutschen Bank oder Sparkasse ist ein Kreditantrag generell nicht möglich. Wird der Kreditantrag erst nach längerem Aufenthalt in Deutschland gestellt, hat die Hausbank des Antragsstellers bereits einen guten Eindruck von den Einnahmen und Ausgaben des Antragstellers. Das ist ein Vorteil der sich bei einem Kreditantrag auszahlen kann.

Prinzipiell gelten bei jeder Kreditbeantragung dieselben Bedingungen wie für deutsche Mitbürger. Auch für Einwanderer mit einem deutschen Wohnsitz und einer regelmäßigen Arbeit oder für ausländische Mitbürger mit zwei Staatsbürgerschaften ist grundsätzlich der Nachweis der Bonität erforderlich. Für eine entsprechende Auskunft ist die Schufa zuständig. Zudem müssen bei dem kontaktierten Kreditinstitut regelmäßige Einkünfte in Deutschland nachgewiesen werden. Das gilt bei Online-Kreditanfragen ebenso wie bei einem Gespräch mit Mitarbeitern der Hausbank.

Wer die Grundbedingungen für eine Kreditbewilligung nicht erfüllt, kann nicht mit einer Zusage rechnen.

Können Einwanderer einen Bankkredit erhalten?

Für einen Bankbeamten spielt es im Prinzip keine Rolle, ob ein Deutscher oder ein Einwanderer vor ihm steht. Beide haben bei gleichen Voraussetzungen die gleichen Chancen auf eine Kreditzusage. So oder so haben Erwerbslose, Wohnungslose, Menschen mit negativer Schufa-Auskunft oder Menschen ohne einen gesicherten Aufenthaltstitel keine Chance, einen Kredit bei einer Sparkasse oder Bank zu erhalten. 

Besonders hohe Kredite über 20000 Euro, sind sogar mit der Bereitstellung von zusätzlichen Sicherheiten verbunden. Weitere Kreditnehmer, eine Bürgschaft oder Vermögen helfen neben einem hohen Einkommen dabei, die Bank von einer Kreditvergabe zu überzeugen.

Schlecht sieht es auch aus, wenn jemand schon bei diversen Banken im Stadtgebiet oder im Internet Kreditanträge gestellt hat. Das meldet die Schufa bei der Bonitätsprüfung an die anfragenden Banken weiter. Damit steht man als Kredit-Antragsteller schon auf der Verliererseite. Denn wer bei diversen Kreditinstituten Anträge auf einen Kredit stellt, möchte seine Kreditschulden womöglich auf viele Schultern verteilen. Er geht davon aus, womöglich zwei oder mehrere Kreditzusagen zu erhalten. Damit sind aber geregelte Rückzahlungen kaum noch zu erwarten.

Die Bank möchte bei jedem Einwanderer vor einer Kreditvergabe eine Arbeitserlaubnis, einen Arbeitsvertrag und einen gültigen Aufenthaltstitel sehen. Nur eingewanderte EU-Bürger müssen diesen nicht vorlegen. Jeder Antragsteller muss außerdem einer Selbstauskunft per Fragebogen zustimmen. Gefragt wird nach regelmäßigen Einnahmen und Ausgaben sowie eventuellem Vermögen. Außerdem wird nach dem Besitz von Goldbarren, Aktien und Wertpapieren sowie nach Immobilienbesitz gefragt. Angegeben werden müssen auch Kreditschulden bei anderen Banken und sonstige Verbindlichkeiten. Für alles sind Belege beizubringen.

Studentische Antragsteller erhalten in Deutschland der Regel einen Studienkredit bewilligt. Nach dem Prinzip der Gleichstellung deutscher und ausländischer Studierender wird dieser Kredit meist mit fairen Rückzahlungskonditionen bewilligt. Das Recht auf Bildung und bessere berufliche Chancen durch einen Studienabschluss haben auch Einwanderer. Möchte ein eingewanderter Unternehmer in Deutschland einen Investitionskredit beantragen, entscheidet der von einem Steuerberater geprüfte Businessplan über die Kreditvergabe. Ohne eine vernünftige Standortanalyse und eine solide Finanzplanung wird kein Kreditantrag bewilligt.

Grundsätzlich dürfen auch Einwanderer mit deutschem Wohnsitz, gültiger Arbeitserlaubnis und einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland ein Unternehmen gründen. Als Voraussetzung für einen positiven Kreditbescheid sind neben dem Businessplan ein deutsches Girokonto, regelmäßige Einnahmen – am besten aus Deutschland – und eine ausreichende Bonität nachzuweisen.

Was kann man nach einer Kredit-Ablehnung tun?

Bei gleichen Voraussetzungen dürfen von Kreditinstituten keine Unterschiede zwischen in Deutschland geborenen und eingewanderten Personen gemacht werden. Ohne eine Arbeitserlaubnis oder eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung sieht es mit dem Kredit aber schlecht aus. Der Antrag auf eine höhere Kreditsumme für den Haus- oder Autokauf wird daher meistens abgelehnt.

Mit einem Antrag auf einen Kleinkredit für Reparaturen am Lieferwagen oder eine neue Kühltruhe kann man dennoch bei manchen Banken erfolgreich sein. Zukünftige Kreditanfragen werden bei Einwanderern wie Deutschen sogar eher positiv entschieden, wenn der Kleinkredit bei der Schufa gemeldet wurde und pünklich zurückbezahlt wurde. Das gilt insbesondere, wenn in der Zwischenzeit für eine bessere Bonität gesorgt wurde. Die Verbesserung der Bonität sollte also das vorrangige Bestreben bei Kreditanfragenden sein, die eine Ablehnung ihres Kreditantrages erhalten haben.

Eine andere Möglichkeit für Einwanderer sind grundsätzlich Privatkredite. Vorteilhaft ist, dass hier lebende Landsleute oder private Kreditgeber meist weniger strenge Anforderungen stellen. Die Konditionen sind allerdings meist deutlich schlechter als bei Banken und Sparkassen. Zweistellige Zinssätze sind durchaus nicht unüblich. Das erhöht die Rückzahlungssumme um einen beträchtlichen Aufschlag. Privatkredite sollten Einwanderer also besser meiden.

Möglich wäre aber ein Privatkredit von einem Familienmitglied. Manche im Heimatland gebliebenen Verwandten hätten genügend Geld. Sie würden einem Auswanderer aus der Familie faire Rückzahlungsmodalitäten anbieten. Diese Option wird für viele Verbraucher immer wichtiger, da selbst normale Kredite immer teurer werden.

Sind Kreditvergleichsportale hilfreich?

Die Konditionen jedes Kreditvertrags sollten schriftlich fixiert werden. Die monatlich abzuzahlenden Kreditraten sollten für den Kreditnehmer machbar sein. Um faire Konditionen im Kreditvertrag zu erkennen, ist ein Kreditvergleich im Internet sinnvoll. Mit dem daraus erlernten Wissen erkennt ein Antragsteller ungünstige Konditionen für einen Privatkredit leichter. Ein Bankkredit ist in jedem Fall die bessere Wahl.

Das beste Online-Vergleichstool ist das der Smava. Hier gibt man die abgefragten Daten ein. Die Smava empfiehlt dann ein Kreditinstitut, das diese Vorgaben berücksichtigt. Wichtig ist, im Kreditantrag sämtliche Einkünfte – auch Renten, Nebenverdienste oder Unterhaltszahlungen – anzugeben. Für alles müssen Nachweise erbracht werden. Einnahmen durch Schwarzarbeit sind also nicht hilfreich. Sie können nicht nachgewiesen werden. Zudem steht versuchter Steuerbetrug im Raum.

Professionelle Kreditvermittler

Der letzte Versuch vor der Antrags-Aufgabe sind oft Pfandhäuser, professionelle Geldverleiher oder Kreditvermittler. Pfandhäuser sorgen nur für eine kurzfristige Entlastung des Finanzdrucks. Geldverleiher nehmen meist Wucherzinsen. Bei Nicht-Zahlung kommt es umgehend zum Inkasso durch darauf spezialisierte Unternehmen. Besser man lässt die Finger davon.

Professionelle Kreditvermittler wie Bonkredit.de sind hingegen auch für Einwanderer eine Überlegung wert. Anfragen nach Krediten sind kostenfrei. Solche Vermittler wissen, welche Banken gerade ihre Planziele verfehlt haben. Sie könnten deshalb weichere Kriterien bei der Kreditvergabe anlegen. Möglichkeiten bieten auch Kreditanträge bei einer ausländischen Bank. Manche Institute suchen gerade nach Anlagemöglichkeiten in Deutschland.

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