Steuern zahlen aber keine Sicherheit

Mehr als 160 Mitglieder der mennonitischen Kolonie La Yeya, wo vor 13 Tagen der 17-jährige Franz Wiebe entführt wurde, sind verärgert über das Verhalten der Regierung.

Sie behaupten, ihre Steuern seien eigentlich dafür da, dass der Staat für ihre Sicherheit sorgen solle damit sie wieder in Ruhe arbeiten können. Auch Landwirte aus einer Nachbarkolonie sind verzweifelt und wollen Frieden in der Region.

Franz Klassen und David Banman, Administratoren der mennonitischen Kolonie, erklärten, sie würden jeden Monat Millionen Guaranies an Steuern zahlen, trotzdem seien sie ungeschützt. „Wir wollen in Frieden arbeiten und den Menschen helfen. Die Sicherheit ist aber Aufgabe des Staates“, sagte Klassen. Banmann fügte an, sie “sind in Gottes Hand“, bezogen auf die ständigen Angriffe und Erpressungen der bewaffneten Gruppe EPP.

Bemerkenswert ist, dass die mennonitischen Siedler in der Region nur wenig oder gar keine Hilfe vom paraguayischen Staat erhalten. Kosten für die Reparaturen von Straßen oder andere öffentliche Arbeiten führen die Mennoniten selbst durch.

Auch Landwirte in der nahen Siedlung Ko’e Pyahu fühlen sich alleine gelassen. „Wir arbeiten hier und bitten darum die Geiseln zu befreien. Die Mennoniten sollen einfach in Ruhe gelassen werden“, sagte Marcial Gómez, ein Landwirt der Siedlung. Er fügte an, durch die Abwesenheit des Staates seien die Mennoniten die einzigen, die ihnen helfen würden.

Quelle: ABC Color

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