UV Strahlung macht süchtig

In Anbetracht der Hitzewelle und den kommenden Sommermonaten sollte man ein Augenmerk auf seine Haut haben. Es ist hinlänglich bekannt, dass der längere Aufenthalt in der Sonne Hautkrebs hervor rufen kann. Die Kernfrage, warum es so viele Menschen trotz dieser Gefahr dazu verleitet, ausgedehnte Sonnenbäder zu genießen, blieb ein Rätsel. Wissenschaftler haben jetzt dafür eine Antwort gefunden.

Amerikanische Forscher führten eine Versuchsreihe mit Mäusen durch, die über einen Zeitraum von mehreren Wochen regelmäßiger UV Strahlung ausgesetzt wurden. Der Zeitansatz war so berechnet, als würde ein Mensch sich ungefähr 30 Minuten in der Sonne aufhalten. Die Tiere hatten nach geraumer Zeit einen hohen Endorphin-Spiegel in den Blutwerten, außerdem wurden sie im Laufe der Zeit immer schmerzresistenter. Gab man ihnen ein Medikament, welches die Ausschüttung der Endorphine hemmte, zeigten sie Entzugserscheinungen in Form von Zittern und Zähneklappern.

Gentechnisch veränderte Nager die überhaupt kein, oder zumindest ihre Hautpartikel, Endorphin herstellen konnten, zeigten ganz andere Erscheinungen. Sie wurden nach der UV Bestrahlung nicht schmerzempfindlicher, noch hatten sie Entzugserscheinungen nach der Verabreichung des Medikaments.

Die UV Strahlung auf der Haut setzt verschiedene Prozesse in Gang, unter anderem bilden die Hautzellen das Protein Proopiomelanocortin (POMC). Dieses Hormon bildet Melanin und den Botenstoff Endorphin. Dieser chemischen Vorgang passiert auch bei Drogen, wie zum Beispiel Heroin oder aber auch beim Arzneimittel Morphin, sie bilden auch Endorphine an Opioid-Rezeptoren und bewirken eine schmerzstillende Wirkung.

„Es ist überraschend, dass wir genetisch dazu programmiert sind, von etwas so gefährlichem wie UV-Strahlung abhängig zu werden, dem wahrscheinlich am meisten verbreitetesten Kanzerogen der Welt“, sagte Studienautor Fisher. Er und sein Forscherteam am Massachusetts General Hospital in Boston publizierten die Ergebnisse in der Fachzeitschrift “Cell“. Die Wissenschaftler vermuten, dass der Drang, UV-Strahlung aufzusuchen, evolutionär in Zusammenhang mit Vitamin D stehen könnte. Sonnenlicht regt dessen Bildung an. Das Vitamin spielt vor allem beim Knochenaufbau eine wichtige Rolle.

UV-Strahlung gilt als Hauptursache für die Entstehung von Hautkrebs, besonders der schwarze ist ein besonders bösartiger Tumor. Experten raten daher, sich vor übermäßiger UV-Strahlung zu schützen, etwa durch langärmlige Kleidung, Sonnencreme und das Meiden der Mittagssonne.

Unser paraguayisches Gesundheitsministerium hat erst vor Kurzem einige Vorsichtsmaßnahmen bekannt gegeben. So sollen Kleinkinder, ältere und schwache Personen zwischen 10:00 Uhr und 16:00 Uhr sich möglichst in geschlossenen Räumen aufhalten. Auch fordere man die Bevölkerung auf, möglichst viel Wasser zu trinken, im Fall eines Erwachsenen zwischen zwei und drei Liter am Tag um eine Dehydration zu vermeiden.

Vielleicht schauen Sie ab und zu Mal auf die Werte des paraguayischen Wetterdienstes, unten auf den Icon “UV“, diese werden täglich aktualisiert. In den letzen Tagen hatten wir überall in Paraguay einen Index der UV-Strahlung von über 10 Wm^-2, also im extremen Bereich.

“Das Glück ist wie die Sonne. Ein wenig Schatten muss sein, wenn’s dem Menschen wohl werden soll“. Otto Ludwig, Der Erbförster, I, 2 (Försterin). New York, 1910. S. 11f. Google Books-USA

Quellen: Wikipedia: Lykaestria