Wahre Guacamole

Guacamole ist der mexikanische National-Dip, dessen Hauptzutat Avocados wächst in Paraguay überall, wird aber leider oft nicht verzehrt und wenn dann (schluchz) mit Zucker. Das Wort Guacamole hat aztekische Wurzeln, “ahuacatl” bedeutet Avokado und “molli” Sauce in der Sprache der nativen Mittelamerikaner.

Die New York Times hat in dieser Woche ein Guacamole-Rezept veröffentlicht und auf Twitter verlinkt, das wohl als Guacamole-Gate in die Geschichte der Vereinigten Staaten eingehen wird. Das bis Mittwoch hoch-angesehene Medium hat es gewagt, eine Zubereitungsanleitung zu veröffentlichen, die das kulinarische Kulturerbe von fast 11% der Bevölkerung der USA, die mexikanische Wurzeln hat, mit Erbsen tritt. Sie haben richtig gelesen: Das Rezept kontaminiert Guacamole mit Erbsen.

Die wahre Zubereitung ist inzwischen Wahlkampfthema in den USA. Präsident Obama war nicht einverstanden. “Zwiebeln, Knoblauch, scharfe Chili. Klassisch”, twitterte er seine Unkenntnis an 61,3 Millionen bedauernswerte Abonnenten.

Jeb Bush, der republikanische Präsidentschaftskandidat und Bruder des früheren Präsidenten, verhielt sich weiser und wies lediglich die Erbse als Eindringling in den Dip zurück. Ihm ist hier Sachkenntnis schwer abzustreiten, da er seit über 40 Jahren mit einer Mexikanerin verheiratet ist. Die republikanische Partei schreib: “Die New York Times hat Texas den Krieg erklärt”.

Eine Kolumnisten der Times versuchte zu retten, was zu retten ist und lobte das süßliche Aroma und die knusprige Textur, welche die Tortilla noch substanzreicher machen und den Umstand, dass die Erbse den Oxidationsprozess verhindert und Guacamole so nicht schwarz wird. Ein Redakteur der Times gab noch zu bedenken, dass wohl kaum ein Kritiker das Rezept jemals ausprobiert habe. Guter Punkt.

Weiter Kommentare auf Twitter:

  • “@nytimes: Ich traue euch nicht mehr”
  • “@nytimes: Möglicherweise der übelste Rezept-Tip der Geschichte”
  • “Die ist ein schamloser Angriff auf meine Frau, ihr Erbe und ihr Volk.”
  • “Die Erbsen kann ich ja noch vergeben. Aber die Sonnenblumenkerne beweisen, ihr braucht alle Jesus”
  • “@nytimes: Nein. NONONONONO. Stoppt die Schändigung von mexikanischem Essen. Und sind da Sprossen in der Schüssel? Keine Guacamole für euch”

Hier endlich das wahre Rezept:

  • 5 große Avocados (aussen schwarz und nicht mehr hart)
  • 2 große Limonen (Saft)
  • 1 mittlere weiße Zwiebel (rot geht auch)
  • Chili nach Geschmack (Jalapeño oder Serano)
  • 1 große Tomate
  • Koriander
  • Salz & Pfeffer
  • KEINE ERBSEN
  • KEIN KNOBLAUCH

Die gut reifen Avocados klein stampfen, Zwiebeln, Chilis und Koriander hacken. Alle Zutaten vermischen und mit Tortilla (mexikanisch) servieren.

Nachsatz: 80% der mexikanischen Avocado-Produktion werden in die Vereinigten Staaten verkauft. Was hat es geholfen?

Foto: Jon Sullivan

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

2 Kommentare zu “Wahre Guacamole

  1. Wahrscheinlich gibt es mehr als 100 verschiedene Guacamolerezepte, ich kenne aus eigener Erfahrung aus Nordmexico und Arizona ein Rezept wie angegeben, aber mit getrockneten und wieder eingeweichten Tomaten und sehr wohl und viel Knoblauch sowie etwas Olivenoel. Von Erbsen in der Guacamole habe ich auch noch nie was gehoert, aber eben, jeder ist seines Geschmackes Koch…

Kommentar hinzufügen