Wer hat was?

Asunción: Sichtlich unwohl fühlte sich heute Morgen der Präsident der Republik, Federico Franco, als er bei der eigens einberufenen Pressekonferenz Rede und Antwort stand. Obwohl auf seinen Wunsch arrangiert, musste er einen Fehler zugeben für den er die Verantwortung übernimmt, in Bezug auf die ein Grundstück in Brasilien, was er geerbt hatte und als normaler Besitz angegeben wurde. Francos Besitz schnellte in vier Jahren von 649 Millionen auf 4,85 Milliarden Guaranies hoch.

Er bedankte sich vor einer Schar von Journalisten, die ihn in die Mangel nahmen, dafür dass der Fehler frühzeitig entdeckt wurde und nun einer Korrektur bedarf. Er erklärte auch, dass jeder der etwas rechnen kann und vier Jahre lang die Gehälter von ihm als damaligen Vizepräsidenten und seiner Frau der Abgeordneten summiert auf eine hohe Summe kommt die den Zuwachs zu großen Teilen erklärt. Er ist zu weiteren Pressegesprächen bezüglich des Themas bereit und hat nichts zu verstecken, bekräftigte er.

Fraglich bei der Publikation, die tatsächlich unerwartet auftauchte ist, wer die Daten vom staatlich unabhängigen Kontrollamt an die Presse weiterleitete und warum. Im gleichen Zusammenhang tauchen auch Daten auf, wonach Ex Präsident Fernando Lugo nur 157 Millionen Guaranies mehr als zu Amtsbeginn anhäufte.

Ob und in wie fern dies der Wahrheit entspricht bleibt offen. Anscheinend war seine Harley Davidson, sein roter Hummer H2 und alle anderen Fahrzeuge und Kinder nicht seine. Kein Kindergeld, keine Steuern, keine Anschaffungskosten. In seiner Abrechnung aus diesem Jahr stehen eine Kawasaki im Wert von 36 Millionen Guaranies, ein Konto mit 124 Millionen Guaranies und Immobilien im Wert von 460 Millionen Guaranies. Sein Auto von 2008, einen Suzuki Gran Vitara soll er seiner vermeintlichen Tochter, Fatíma Rojas, geschenkt haben und das motorisierte Zweirad aus japanischer Produktion sei ein Geschenk von seinem Anwalt Marcos Fariña an ihn. Alles zusammen summiert bei ihm 820 Millionen Guaranies.

(Wochenblatt / Última Hora)

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14 Kommentare zu “Wer hat was?

  1. Bitte nicht aufregen. In vielen Staaten Südamerikas ist es durchaus oft üblich, wenn man in verantwortlichen Positionen gelangt eine eigene Geldrohrleitung legt zum persönlichen Safe.
    In Europa macht man es wohl viel eleganter und sehr unauffälliger.
    Herr Strauß soll in Deutschland über 350 Millionen seinen Erben hinterlassen haben. Kommt man da nicht ins grübeln? —- Wer werfe da den ersten Stein!

    1. Das sehe ich nicht anders.
      JEDER Politiker ist daruf bedacht zunächst seine eigenen
      Taschen zu füllen, weshalb jeder Regierungswechsel für das entsprechende Land sehr teuer ist. Da spielt es keine Rolle, über welches Land wir hier diskutieren.
      Bleibt nur zu hoffen, dass auch etwas für das Volk übrig bleibt.
      Wie Sie sagen, in Europa und Amerika geschieht es nur versteckter und eleganter.

  2. Wenn eh alles so normal ist wie bei den oben stehenden Leserzuschriften zu lesen ist, dann muss man am Ende noch dankbar dafür sein, dass gestohlen wird.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau Merkel sich die Taschen vollstopft. Nur als Beispiel, dass es nicht so sein muss und es auf jeden Fall verwerflich ist, in Ländern sich zu bereichern, wo 50% der Einwohner in Armut leben davon 20% in extremer Armut, heisst, es oft täglich nicht schaffen eine warme Mahlzeit auf den Tisch zu bringen.

  3. “in Europa und Amerika geschieht es nur versteckter und eleganter”

    Man kann die USA nicht mit Europa vergleichen.
    Es gibt in den USA kaum einen Politiker, der nicht schon VOR seiner Wahl Millinario war.
    Und die belohnen sich dan dadurch, dass die Steuern niedrig gehalten werden.

    Von den Politikern in DE werden nur wenige reich – aber haben eine gute und sichere Versorgung.

  4. Na das vermag ich zu bezeifeln das Frau Merkel sich nicht die Taschen vollstopft. Nur weil sie keinen Stil hat und aussieht wie die First Lady der Altkleidersammlung bedeutret es nicht das es ihr schlecht geht. Sie hat genau wie alle anderen Ihre schäfchen im trocknen. Und Armut kaum zu glauben aber wahr gibt es in Deutschland genug oder warum stehen in vielen Grosstädten die Leute in der Suppenküche an. Bestimmt nicht weil sie auf den Bus warten. Desweiteren werden in Grösstädten immer mehr sozialkaufhäuser eingerichtet. Diese geschieht ebenfalls nicht zum zweck Lidl und Aldi konkurenz zu machen

  5. es kann nicht sein, was nicht sein darf. Es darf nicht sein, daß sich Herr Lugo, obwohl Präsident, weniger bereichert hat, als sein Vizepräsident. Also wird nun krampfhaft gesucht, ob man ihm nicht doch noch etwas anhängen kann und seien es die Millionen aus Venezuela. Wer so dumm ist, anznehmen, daß man als Politiker solche Summen für sich selbst verwendet, statt sie in seinen Wahlkreis und an seine Wählerklientel zu geben, der hat noch nie in seinem Leben einen Augenblick politisch gearbeitet.

  6. Wie auch immer—– diese ganzen Zahlenspielereien dienen doch nur der Defamierung des jeweiligen politischen Gegners und ob das Zahlenmaterial tatsächlich vollständig ist kann man kaum nachprüfen als Außenstehender. Natürlich gilt auch hier das alte Sprichwort —– an der Quelle saß der Knabe —– Ob Frau Merkel auch wie Schröder in Oel macht kann ich nicht beurteilen, ihr Friseur kann aber sicher nicht von ihrem ev. Reichtum profitieren.

  7. Soll das heissen ich hätte den falschen Beruf gewählt? 🙂
    Ach wär ich doch Politiker geworden, dann wär ich jetzt reich.

    Im Ernst: Solange die Elite die Gesetze machen wird sich nichts ändern. Man möchte bewusst keine Kontrollstrukturen im Gesetz verankern. Prinzipiell wären die Geldströme nachvollziehbar, wenn alles nur noch über das Plastikgeld laufen würde, was die Weltherrschaft ja auch anstrebt. Persönlich möchte ich diese Kontrolle nicht.
    Dennoch sollte das Volk dem nächsten Präsidenten und den nächsten Parlamentariern auferlegen, er/sie möge/n nur dann gewählt werden, wenn er/sie Kontrollstrukturen der Einkünfte der oberen Etage gesetzlich verankert.
    Es sollte doch für promovierte Politologen kein grosses Problem sein solche Kontrollstrukturen, welche sie in anderen Ländern wie Deutschland, Schweiz oder Sweden gibt, dem Parlament vorzuschlagen und einzuführen.
    Es sollte doch einem Präsidenten doch eine Ehre sein Präsident sein zu dürfen und dies bei einem für seine Verantwortung respektablen und fairen Gehalt. Bei beweisbarer Zuwiderhandlung müsste er sofort abzischen und zwar ins Gefängnis.
    Ja, ist wohl alles Wunschdenken von mir.

  8. Wer tiefer pflügen möchte dem ist zu empfehlen das Buch von Erich Fromm “Haben und Sein”
    Hier ein Auszug aus seinem Buch ….dtv 33 Auflage Juli 2005 Seite 76
    —Jesus und Satan erscheinen hier als Repräsentanten zweier entgegengesetzter Prinzipien. Satan ist der Vertreter des materiellen Konsums und der Macht über die Natur und den Menschen. Jesus ist die Verkörperung des Seins und der Idee, dass Nichthaben die Voraussetzung des Seins ist.

    1. @Suko

      Bei konsequenter Auslegung dieser Textstelle, sind wir angehöriger der “westlichen Welt” praktisch alle Satans Jünger.

      Die Anhänger Jesu findet man demnach in den Dreckslöchern des Chaco, des Campo oder den Slums von Sao Paulo.

      Ich bezweifle das stark.

      Hätten diese Menschen die Chance auf Reichtum, würden sie diese sofort ergreifen. Armut ist also keine Freiwilligkeit, sondern ein Mangel.

      Folgen wir diesem Grundsatz, führt Wohlstand automatisch zum Satan. Der Wohlstand etwa der katholischen Kirche (Petersdom in Rom etwa) ließe demzufolge auch keinen Zweifel, wem diese Kirche dient. Und das trifft auf Protestanten, islamische Imame, Zeugen Jehovas, Mennoniten, Juden oder was auch immer ebenso zu.

      Nein, besonders fromm dürfte dieser Herr Fromm nicht gewesen sein. Eher besonders **** oder besonders kaltblütig – falls er die Massen vorsätzlich belügen wollte. Ganz nach dem Motte: “Du bist zwar jetzt ein armer Hund, aber dafür kommst du nach dem Tod gaaaaanz bestimmt in den Himmel und dort kriegst du 99 Jungfrauen”

      1. @ 9mm

        Oh, wurden die Konditionen für die Einreise in den Himmel neu verhandelt? Gibt es jetzt mehr 99 statt 77 Jungfrauen???? Und muss ich jetzt kein Selbstmordattentäter mehr sein? Juhuuuu, ich komme, aber nur nicht so bald!

      2. Fromm war nicht irgendwer:
        Natürlich ziehen ihre Argumente…. doch hören sie mal rein in Youtube und sie werden erstaunt sein.

        http://www.youtube.com/watch?v=IZaOgdwPtfU

        http://www.youtube.com/watch?v=huT3Jo-v9-8&feature=related

  9. Für diejenigen Paraguayer, für die die Einkommenssteuer besteht, besteht ja sicherlich auch eine Kontrollstruktur, wahrscheinlich in Form eines Lohnausweises.
    In der Schweiz muss jeder angestellte Bürger auch seine Steuern bezahlen, da er mit dem Lohnausweis nicht gross bescheissen kann.
    Auch Geschäfte in Paraguay müssen Facturas ausstellen und dafür Steuern bezahlen, obwohl die Schattenwirtschaft/Schwarzarbeit sehr gross ist.
    Warum kann man solche Kontrollstrukturen nicht für Beamte und Politiker einführen? Wahrscheinlich weil sie diese Gesetzte nicht annehmen wollen. Warum wohl?
    Also wenn man keinen Riegel schiebt bleibt alles beim Alten für die nächsten Jahre.
    Ein grosser Flughafen für 360 Mio. US-Dollar ist im Chaco geplant. Da wird wieder in die Hände gespuckt…

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