Wo ist das Geld her?

Asunción: Roberto Paredes Ojeda ist Angestellter in der Stadtverwaltung von Lambaré und war ehemaliger Administrator von Efrain Alegre. Er verdient 12 Millionen Guaranies im Monat, die Geburtstagsfeier seiner Tochter kostete 300 Millionen Gs. Wo ist das Geld dafür her?

Ojeda, Finanzverwalter der Gemeinde Lambaré, erhält ein monatliches Gehalt von 12 Millionen Guaranies. Trotz dieses Einkommens hatte er die Möglichkeit, für seine Tochter, die 15 Jahre alt wurde, eine verschwenderische Party zu veranstalten. Sie fand am Samstag, den 28. September, in den Räumlichkeiten des Restaurants Talleyrand an der Costanera statt, bei der rund 300 Gäste teilnahmen.

An der Veranstaltung trat der Sänger Alex Rose aus Puerto Rica und die renommierte kolumbianische Gruppe Bacilos auf.

Nach Angaben der Zeitung ABC Color hätte der gastronomische Service der Party etwa 200 Millionen Guaranies und der Auftritt der internationalen Künstler etwa 120 Millionen Gs. gekostet.

Mitte dieses Jahres prangerte eine Gruppe von Beamten der Gemeinde Lambaré Beschimpfungen durch Ojeda an. Angestellte der Stadtverwaltung stellten auch die ständigen Verzögerungen bei der Zahlung der Löhne innerhalb der Institution in Frage.

Ojeda war geraume Zeit ein starker Verbündeter von Efraín Alegre, vor langer Zeit hatte er auch das Amt des Finanzdirektors des Ministeriums für öffentliche Arbeiten und Kommunikation (MOPC) inne.

Er war vor Jahren auch an mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten der staatlichen Sanitärgesellschaft Essap beteiligt.

Ojeda antwortete auf die Vorwürfe der Zeitung ABC Color und sagte, dass sein Gehalt als Gemeindeangestellter nicht sein einziges Einkommen sei, da er sich auch dem Export und Import von Fahrzeugen widme.

Andererseits erwähnte er, dass er sich auf ein Radiounternehmen namens “Mundo Cerro“ konzentriert habe, eine Sendung, die von Montag bis Freitag um 13:30 Uhr ausgestrahlt wird und mit der er sicherstellt, dass dadurch über Sponsoren Geld generiert werde.

In diesem Jahr “belohnte“ dieses Programm seine Zuhörer mit Reisen nach Argentinien, sowohl mit dem Flugzeug als auch mit dem Bus, um Cerro Porteño in den Spielen gegen San Lorenzo bzw. River Plate zu folgen.

Wochenblatt / Hoy

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6 Kommentare zu “Wo ist das Geld her?

  1. Paraguay ist eben ein “Wunderland”! Jeder, der über “gute Ideen” und noch bessere Amigos verfügt, kann es hier zu Ansehen und Reichtum bringen – ganz ohne große Arbeit. Dazu noch das richtige Parteibuch und die Sache ist geritzt. Darum gefällt es ja so vielen in diesem Land und sie verteidigen solcherart “Werte” gegenüber allen Kritikern und Nörglern.

    1. Paraguay und Revolution des Bürgertums? Da kann man lange darauf warten. Die Franzosen waren damals und sind auch heute noch anders veranlagt (z.B. Gelbwesten).
      Und dieser angebliche Ausspruch von Marie Antoinette war sicherlich nicht der Grund für die Revolution. Die Gründe lagen schon weiter zurück und sammelten sich im Laufe der Zeit an. In Asunción sehe ich zumindest keine katastrophale Versorgungslage wie damals in Paris. http://www.marcjimenez.com/autores_lengua_alemana/Helge_Hesse/Wenn_sie_kein_Brot_haben.htm
      Wenn die Paraguayer die gegebenen Zustände so hinnehmen ist das doch ihre Sache.
      Viel bedenklicher halte ich, eine 15 jährige Göre mit einer Hochzeitsfeier von über 47.000 US$ zu verwöhnen.
      Aber das Senoritafest ist eine Tradition und auch Anlass für viele, sich über beide Ohren zu verschulden. Auch ihre Sache.

  2. @Anton, noch vor wenigen Jahren gab es ähnliche Erfahrungen. Hochzeiten wurden zu Events, bestandenes Abi der Tochter musste ein Auto her und so weiter. Schulden wurden lange abgezahlt einschließlich der Urlaubsreise. Was machen hier die Paraguayer denn anders als auf Pump anzugeben?

      1. wie viele von den durch den Konkurs von Thomas Cook geschädigten Touristen (man sprach in den deutschen Medien von 600.000 !!! insgesamt) werden jetzt noch monatelang die Raten für ihren wirklich UNVERGESSLICHEN Urlaub abzahlen müssen???

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