20 Millionen Guaranies für den, der das Auto entdeckt

Asunción: Der Eigentümer des Chevrolet Camaro verkaufte das Auto an einen Freund, der jedoch starb, bevor er die erste Rate zahlen konnte. Seine Verwandten rissen sich das Geschoss unter den Nagel. Nun ist guter Rat teuer.

Éver Belotto hat in den sozialen Netzwerken bekanntgegeben, dass er eine Belohnung in Höhe von 20.000.000 Guaranies für denjenigen ausgesetzt hat, der ihm den Aufenthaltsort seines Chevrolet Camaro nennen kann.

Ihm zufolge hat er ihn vor zwei Jahren an einen Freund in San Lorenzo verkauft, der aber bald darauf verstarb und nur noch die Anzahlung tätigen konnte. Im Zuge des Erbprozesses nahm ein Verwandter des „neuen Eigentümers“ das Fahrzeug an sich. Dieser erklärte ihm das Fahrzeug zurückzugeben, doch bis heute ist das nicht geschehen.

Er fügte hinzu, dass sich die Kosten für das Fahrzeug auf 70.000 US-Dollar, etwa 483.700.000 Guaranies, belaufen. “Ich werde die Belohnung erst auszahlen, wenn ich das Auto gesehen habe, denn schon viele sagten mir, dass sie es gesehen haben, aber wenn ich dann da hin fahre ist es nicht da”, schrieb er.

Der Eigentümer fügte hinzu, dass er bereits eine Anzeige wegen der Beschlagnahmung des Fahrzeugs eingereicht habe. “Ich habe die Anzeige und die entsprechenden Dokumente, dass der Verstorbene die Raten nicht bezahlt hat, auch dass das Auto mir gehört. Ich habe sogar den Zweitschlüssel. Ich bitte Sie nur darum, mir zu helfen, es zu finden”, sagte er. Kontakt zu Éver Belotto können Sie unter (0992) 495-990 und (0981) 150-598 aufnehmen.

Wochenblatt / Extra

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8 Kommentare zu “20 Millionen Guaranies für den, der das Auto entdeckt

  1. Die Optik täuscht etwas. Der Wagen hat mehr Bodenfreiheit als man denkt und so hart gefedert sind die Amis eh nicht. Ich bin so einen schon mal Probegefahren. Viel schlimmer ist sicher dass mal in dem Ding kaum was sieht.
    Habe von jemandem gehört dass er in Asu schon einen Lamborghini gesehen hat. Der ist noch viel krasser und sicher kaum fahrbar.
    Ich schätze der Camaro ist eh nur zum Cruisen und angeben gedacht.
    Auf dem Kopfsteinpflaster wie im Bild sicher nur mit Schrittgeschwindigkeit.

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    1. Es ist zu merken dass @Tscharlie nicht aus Paraguay ist und Null Ahnung hat. Sie sitzen wohl im Glaspalast in Deutschland.
      Ohne Raten wirst du nichts los. Die Leute haben einfach nicht das Geld.
      Zum Beispiel mennonitische Tante Emma Laeden im Chaco werden nur was los wenn sie anschreiben lassen. Das altbekannte “Anschreiben” das man auch von Deutschland her kennt nach dem 2. Weltkrieg oder vorher.
      Heute kennt man das als Ratenzahlungen.
      Raten sind King in Paraguay.
      Niemand hat das Geld auch nur fuer ein Smartphone in ganzer Barzahlung. Ich verkaufte letzt mein gebrauchtes Handy und der Typ konnte es nur kaufen wenn er auf der Hand 300 Tausend gab und naechsten Monat die andere Haelfte bar auf die Hand.
      Was anderes laeuft nicht.
      Niemand wird den Camaro ohne Raten kaufen. Wir sprechen hier von langjaehrigen Raten bei denen du dich nicht mal sicher bist ob er nicht zwischendurch ausfallen wird und dann Zoff anfaengt wie z.B. “I hab’s meiner Meinung nach schon ganz bezahlt”, wenn er zwischendurch in Finanznot geraet.
      Es haengt also alles von der Urkunde ab ob sie schon ueberschrieben wurde.
      In Paraguay versucht man die Bank nicht einzuschalten wenns unter Freunden geht. Bei der Bank wuerde es bedeutend schwieriger den Schlitten zu entwenden da diese diesen nur beschlagnahmen wuerde.
      Mir macht es nichts aus gebrauchte Sachwerte in Raten abzahlen zu lassen solange es nur einer meiner Angestellten ist dem ich gegebenenfalls die Rate vom Lohn abziehen kann.
      Unter paraguayern steht es immer in den Sternen “ob er nun kommen wird die Rate zu bezahlen”. Viele schreiben die verkaufte Sache einfach ab wenn die Raten mittendrin ausbleiben und gut is. Bei anderen werden die Klingen gezueckt.
      Cash hat hier keiner so viel. Ausser die 1% der Gesellschaft aber da die massenweise so wenige sind ist die Wahrscheinlichkeit gering dass du das Ding an den Reichen verkaufst. Der Fluch von wenig Reichen und vielen Armen ist eben dass der potentielle Kaeuferpool schrumpft und der Handel darunter leidet.
      Optimal waere es wenn etwa 50% der gehobenen Mittelklasse angehoeren wuerden so haettest du etwa 4 Millionen potentielle Kaeufer anstatt nur Al Cartes und ein paar andere wenige mehr.
      Deutschland konnte seine Mercedese nur an die verarmenden Suedlaender verkaufen wenn diese stehts mehr auf Pump die ueberteuerten Dinger wie verrueckt kauften. Diese Blase platzt jetzt und die EZB musste die Geldpolitik aufweichen und den EU Beitritt auch gehoerig erleichtern. Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, etc erfuellten keineswegs die Beitrittskriterien.
      Wenn der Kaeufer sich bei den Banken die gesamte Summe geliehen haette so haette er sich verschuldet und den Camaro auf Pump gekauft (dasselbe wie Griechenland, etc). Da er aber wohl kreditunwuerdig war so bekam er keinen auf Pump und da bleiben nur noch Raten uebrig.
      Z.B. die Supermaerkte der Mennonitenkooperativen lassen nicht anschreiben. Daher verkaufen sie auch keine bis sehr wenig Handys. Die Smartphones die die Kooperativen hinterm Glasfenster haben sind meist schon recht veraltete Geraete. Eben weil niemand die kauft weil das ganze Geld nicht da ist und Raten keine Option sind. Tante Emma Laeden hingegen lassen Anschreiben und so verkaufen sie wie warme Semmeln die Smartphones. Um Zahlungsausfaelle wettzumachen werden die Preise aller Produkte um etwa 30% hoeher sein als bei den mennonitischen Supermaerkten. Das nehmen die Paraguayer aber gerne in kauf (man schaut nicht zu sehr aufs Preisschildchen) wenn man anschreiben kann.
      Anschreiben ist King – auch beim Grundstueckskauf und Autokauf unter Freunden.
      Beschiss und Zoff ist allerdings meist vorprogrammiert.

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      1. Das ist mir schon klar. Alleine wenn ich auf Auto- oder Motorradseiten schaue habe ich mich früher immer über die Preise gewundert, bis ich verstanden habe dass das Ratenzahlungen sind.
        Ich persönlich habe im meinem ganzen Leben nicht 1 Cent Kredit aufgenommen oder gar eine Ratenzahlung vereinbart.
        Wenn ich die Kohle nicht habe, kaufe ich halt nichts. So bin ich erzogen.
        Wenn ich als Kind ein zweites Eis wollte und meine Mutter mir sagte “Dafür haben wir kein Geld” habe ich das verstanden und war völlig in Ordnung.
        Auch in DE kaufen sich viele Leute Dinge wofür sie eigentlich kein Geld haben.
        Das ist halt Einstellungssache. Wenn ich kein Geld habe kaufe ich nichts, basta.
        Ich hätte die Karre eher verschifft in ein Land das anders tickt, auch wenn der Freund auf Knien angekrochen käme.

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  2. Ich kann keinem Ausländer empfehlen, einem Eingeborenen etwas auf Ratenzahlung zu verkaufen. Auch nicht über Clasipar und auch nicht in deiner selbst gebastelten Despensa. Die erste Frage wird sein: “Cuanto me was a bajar”, wenn er anruft, noch bevor er fragt, ob das Teil noch zu haben ist. Ok, dann kommen die Fragen 2 bis 100: “Cuanto me was a bajar”. Da kannst dir noch so mühe geben und im Inserat schreiben: Farbe, Preis, Größe, Mängel etc. Das wird alles noch einmal gefragt. Auch kannst noch 200 Fotos ins Inserat stellen. Natürlich werden weitere Fotos verlangt. Okay, vertrödelst deinen Zeit mit Halbschuhe an Halbschuhe zu verkaufen, in der Hoffnung könntest einen ganzen, kardinalen Schuh verkaufen. Aber nicht deshalb empfehle ich Ausländern nicht, einem Eingeborenen etwas auf Ratenzahlung zu verkaufen. Okay: will haben. Alemam de M. ist mir ja bajar im Precio. Okay, ist ja auch seiner Meinung nach dein bester, langjähriger Amigo deines Vertrauens geworden. Kennst ihn immerhin schon seit zwei Minuten. Ne, der wird ein oder zwei Mal bezahlen. Dann, och, der Alemam de M. hat eh infiniten Geldfluss aus Alemamia. Ikatu ojapo tata – ich kann Feuerchen machen. Ich armer Paraguayer bin. Jap, was soll denn der Alemam de M. schon machen? Das Teil habe ich ja jetzt. Den Recibo kann er als Hüüüüsli-Papier verwenden, denn ich habe 50 Family-Zeugen, die eine gegenteilige Abmachung bezeugen. Außerdem ist ein Recibo hierzulande so viel wert wie Hüüüüsli-Papier. Da kann der Alemam de M. noch lange vor meinem Grundstück stehen und die paragauyanische Türklingen (Hände klatschen) betätigen. Vergiss es einfach – wenn das Teil noch 1000 € wert hat – dann verschenke es einem Pobre, oder verkaufe es für einen Zweidollarschein oder mach es Platt und ein Feucherchen daraus. Das spart Zeit, Geld und Nerven.

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