Beuteverteilung begünstigte Polizeichefs

Asunción: Nachdem letzte Woche vier Polizisten unterer Ränge sich widerrechtlich die Beute aus einem Geldtransporter angeeignet hatten waren es ihre eigenen Chefs, die den Tag darauf eine Neuverteilung anordneten. Diese fand nach aktuellem Stand der Untersuchungen unter Drohungen statt und verschaffte den untätigen Uniformträgern den größten Teil.

Kommissar Amarilla, Sicherheitschef der Provinz Central und Kommissariatsleiter in Ñemby genehmigte sich etwa 1 Milliarde Guaranies während sein Stellvertreter, Yhony Díaz, den zweitgrößten Betrag einheimste. Die anderen Polizisten sollen mit Beträgen von 10 bis 20 Millionen Guaranies abgespeist wurden sein. Die gesamte Beute umfasste 1,85 Milliarden Guaranies.

Im Visier der untersuchenden Staatsanwälte Nelson Ruiz und Osvaldo Caballero ist nun aber auch ein Polizeihauptkommissar, der am Tag der Geldverteilung seinen Kollegen Amarilla besuchte. Die anderen vier Täter, Yoni David Mereles Martínez, Antonio Ramón Alcaraz Barreto, Pablo Daniel Díaz Cuevas und Hugo Alfredo Vigneaux Torres, die Carlos Daniel González Mallorquín das Geld stahlen waren verärgert über ihre Situation und belasten nun ihre Chefs, die eine nicht ganz blütenreine Polizeigeschichte hinter sich haben.

Die Beute wurde bis jetzt noch nicht gefunden.

Alle sechs Uniformierten wurden angeklagt. Die Höchststrafe beträgt für ein solches Verbrechen 5 Jahre. Eine Geldbuße ist jedoch auch möglich. Die Kommissare zumindest versuchen die Untersuchungshaft zu umgehen.

(Wochenblatt / Abc)

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14 Kommentare zu “Beuteverteilung begünstigte Polizeichefs

  1. bis jetzt sitzen 30 Polizisten im Knast. Es ist schon eine Schande,Die Blaue Uniform hat nichts gebracht.
    Man sollte nicht nur die Uniform wechseln, sondern auch
    die Auswahl gut aus sieben..

    1. Ein erfolgreicher Polizist muss so denken koennen wie ein Krimineller.
      Das kann man auch Genverwandtschaft nennen. Da nuetzt die neue Uniform nichts weil ja was drinnen steckt sich nicht aendern kann.
      Warum reissen sich bestimmte Personen bei der Polizei, Militaer oder in der oeffentlichen Verwaltung eine Anstellung zu bekommen ?

  2. In ein Gefängniß mit dem “Häuptling”,aber in eines der schlimmsten in Paraguay,bis er sich bequemt die Beute
    herauszugeben!.Den zweiten “Schmutzhänder”!,feinstes!
    Tacumbu,zu den schlimmsten Verbrechern sperren,sodass
    die mit Kleinbeträgen abgespeisten sogleich räuig den
    Rest herausgeben.Natürlich auch ein bischen auf den
    “Popo”!,als warnendes Beispiel für zukünftige,neuernannte
    Polizisten.

  3. Es sitzen keine 30 Polizisten in Haft, totaler Blödsinn. Beide Kommissare befinden sich in der Agrupacion especial und die restlichen vier in Polizeihaft.

    Reden wir in einem Monat weiter was daraus geworden ist. Das Geld wird nie mehr auftauchen, die Kommissare bleiben, wenn überhaupt, in der Agrupacion especial unter ihres gleichen mit allen Annehmlichkeiten und die 4 Polizisten niedrigen Dienstranges haben gute Chancen nach Tacumbu zu kommen, als abschreckendes Beispiel, dass man keine Vorgesetzte beschuldigt und zu Fall bringt.

    Es gilt wie immer: Eine Hand wäscht die andere.

  4. Paraguay ist ein Piranhabecken! Hier wütet der Kapitalismus in Reinform, mit allen Blüten, die das treibt! Die Polizei braucht hier DRINGENDST eine Abteilung, die sich mit der eigenen Organisation befaßt und Korruption bekämpft! Andererseits braucht es dringend bessere Bezahlung für Polizisten, vor allem der unteren Ränge!

    1. “Kapitalismus in Reinform”

      Das ist so nicht richtig. Was Paraguay hat, ist eine Mafiakratie, also die Herrschaft der Mafia über den Staat.

      Das organisierte Verbrechen in allen seinen Schattierungen vom Drogenhandel, über Schutzgeld, Kinderprostitution, Menschenhandel, Produktkopien, Raubüberfall, Bankraub, Erpessung, Entführung… das ist alles Teil der Paraguayischen Kultur.

      Dies wird hier zwar offiziell “verboten”, jeder weiß aber, es ist in allen Bereichen des täglichen Lebens vertreten.

      Das geht vom Markthändler, der Schmuggelware aus Argentinien kauft, über den Mechaniker der “Ersatzteile” ganz selbstverständlich aus Brasilien von gestohlenen Fahrzeugen besorgt, über die Polizei die im Verkehr, aber auch im täglichen Geschäft (stirbt wer, kommt die Polizei und nimmt was nicht angenagelt ist, fährt mit konfiszierten Autos in die Disko, deckt einen Einbrecher/Mörder etc) überall sucht sich zu bereichern.

      Und die Oberschicht? Die macht das im großen Stil. Über Land”geschäfte” bis zur Entwicklungshilfe und dem Organ- und Menschenhandel gibt es in Paraguay wirklich nichts, was es nicht gibt.

      Wer nach Paraguay kommt, sollte eine gewisse Affinität zum “Graubereich” mitbringen, oder er wird hier einige wirkliche Überraschungen erleben.

      1. Naja, so lange die “Mafiakratie” nicht von links kommt, ist es für Sie Kultur. Wenn auch paraguayische. Und damit scheinen Sie sich recht gut damit arrangieren zu können.

        Aber wehe es sind Linke involviert. Dann ist es aus mit der Kultur. Auch ihrer. Soviel zu ihrer idiologischen unbenommenheit.

        Wenn Sie irgendwann einmal erkennen, dass, wass sie hier kommentiert haben, auch gar nichts mit Links zu tun hat:

        “Sobald sie herrschen, geben sie das nicht mehr aus der Hand (siehe Österreich 2001/siehe Venezuela etc) und kein Trick ist zu schmutzig, keine Netzbeschmutzung zu billig, als daß der Marxist es nicht für die “gute und gerechte” Sache tun würde.”

        Das gilt nämlich genauso für ihre “Kultur”. Für Colorados, Nazis oder Liberale.

    1. Hallo Asgard,

      das ist falsch! El presidente Lugo hat die Korruption definitiv nicht erfunden. Die gab es schon sehr lange vor ihm. Die liegt in der Natur des Menschen begründet. Man sollte mal suchen, ob es da nicht ein US-Patent gibt.

      Gruß, Miha

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