Einwohner von Asunción buhten “Nenecho” aus

Asunción: Bürgermeister Óscar “Nenecho” Rodríguez (ANR-HC) wurde von der Menge, die sich gestern um Mitternacht zur Feier des 485. Jahrestages der Gründung von Asunción versammelt hatte, ausgebuht. Ohne ein Wort zu sagen, verließ der Bürgermeister die Bühne, doch später machte er die Bürger für die Probleme verantwortlich, die “Müll” hinterlassen und keine Steuern zahlen.

Die Bürger von Asuncion, die sich gestern um Mitternacht versammelten, um den 485. Jahrestag von Asuncion zu feiern, verziehen ihrem Bürgermeister Oscar “Nenecho” Rodriguez nicht den schrecklichen Zustand der Stadt. Nenecho rechtfertigte sich gestern vor versammelter Bürgerschaft damit, dass er keine Wunder vollbringen könne.

Obwohl die Serenade für Asunción von der Stadtverwaltung organisiert wurde, konnte Nenecho die große Party rund um die Bühne, die in der Nähe der Plaza Uruguaya aufgebaut war, nicht zu seinem Vorteil nutzen.

Wenige Minuten nach Mitternacht, als die Bevölkerung ihre Handys einschaltete, um den 15. August zu feiern, betrat der Bürgermeister zusammen mit seiner Frau, der HC-Kandidatin für den Senat, Lizarella Valiente, die Bühne. Kaum sahen ihn die Menschen, begannen sie zu buhen und zu zischen und riefen: “Raus! Angesichts der Buhrufe zog sich Nenecho zurück, ohne ein Wort zu sagen.

Der Angriff von Nenecho war in den sozialen Medien ein Trend. Die Bevölkerung beanstandet unter anderem den schlechten Zustand der Straßen und Gehwege, das mangelhafte Müllabfuhrsystem und die Tatsache, dass die Gemeinde neue Kredite aufgenommen hat, vor allem um die Gehälter zu bezahlen, obwohl sie rote Zahlen schreibt.

“Bürger müllen die Stadt zu und zahlen keine Steuern”, sagt Nenecho

Gegenüber ABC Color rechtfertigte sich Rodriguez: “Es ist nicht die beste Stadt, um ein Jubiläum zu feiern, aber ich habe keinen Zauberstab, ich versuche es”.

“Es geht nicht darum, wie viel die Gemeinde ausgibt, sondern darum, wie viel die Bürger zahlen. Wir wollen eine Stadt der ersten Welt, aber wir wollen keine Steuern zahlen”, beschwerte er sich. Er machte die Bürger für die unhygienischen Zustände verantwortlich: “Die sauberste Stadt ist nicht diejenige, die am meisten gereinigt wird, sondern diejenige, die am wenigsten schmutzig ist”, so Nenecho.

“Asunción hat 527.000 Einwohner, und jeden Tag kommen mehr als anderthalb Millionen Menschen in die Stadt, die, um es ganz offen zu sagen, die Stadt schmutzig machen”, fügte der Bürgermeister hinzu und wies darauf hin, dass die Menschen, die täglich aus anderen Gemeinden kommen, Einnahmen “für andere Kassen” generieren, aber nicht für die Hauptstadt.

Vergessen zu erwähnen hat er in dem Zusammenhang, dass der Konsum der anderthalb Millionen Menschen in Asunción geschieht und nur deswegen die Geschäfte florieren, die ihre Steuern an die Stadt zahlen.

Wochenblatt / Abc Color

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4 Kommentare zu “Einwohner von Asunción buhten “Nenecho” aus

  1. Hehe, der Mann hat Logik, fabelhaft. Auch in anderen Städten auf der Erde wird Müll produziert, dort hingegen funktioniert das Müllwesen.
    Das ist ja der, der im Namen der Stadt Desinfektionsmittel für 90 € das Stück eingekauft hat, für welche man fünf Euro im Laden bezahlt. Natürlich konsequenzenlos. Bestimmt kein armes Colorado-Subjekt. Und den haben sie jetzt noch ein paar Jahre als Bürgermeister. Aber egal der Nachfolger wird besser sein. In Korruption und Logik.

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  2. Ein großer, allgemeiner Mangel der paraguaischen Städte und Gemeinden ist der, daß sie so gut wie keine eigenen Steuereinnahmen von den vielen Gewerbetreibenden und Unternehmen gerieren. Ich denke dabei an die in Deutschland übliche Gewerbesteuer. Natürlich verstehe ich, daß die Bürger, bzw. die Unternehmen für eine solche Steuer kein großes Verständnis aufbringen würden angesichts der grassierenden Korruption, Betrügereien und der zahllosen unbeschäftigten Sesseldrückern in allen öffentlichen Bereichen. Das ganze System ist einfach so korrupt und ungerecht, verkommen und auf Faulenzereien aufgebaut, (Vetternwirtschaft mit Parteiamigos, meist noch unfähig obendrein) daß man kaum in der Lage sein wird, endlich den korrupten, leistungsfernen Saustall auszuräümen und ein gerechtes, effizientes Verwaltungs- und Steuersystem zu errichten. Das wäre eine lohnenswerte Herkulesaufgabe – doch wer sollte dazu in der Lage sein, das endlich mal anzupacken? Entweder sind die Politiker dazu zu blind, zu feige, oder einfach zu faul. So jedenfalls kann das niemals funktioniren und daher soll sich niemand wundern, wenn sich nie etwas zum Besseren wendet. Und ich wiederhole mich, die Jugend ist offensichtlich auch nur Reinfall, denn von denen kommt so gut wie nichts. Wenn die schlafmützige Jugend, der Nachwuchs einer Nation, soooo brav ist wie in Paraguay – dann ist alles zu spät für Veränderungen. Das sage ich als 74-jähriger, alter weißer Mann mit Lebenserfahrung, der sich immer von klein an durchgebissen hatte, ohne Unterstützungen durch andere oder irgend welchen Amigos.

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    1. Ein Patente muss man schon haben, wenn man ein Lokal führt. Das wird auch kontrolliert. Aber richtig, mir hat ein Eingeborener gesagt, dass sie mehrere Geschäftswagen eingelöst hätten und nichts gemacht wird. Deshalb sei er froh, dass ich keine Quittung haben will. Und ich habe mal geschätzt wie viele Autos in meiner Stadt eingelöst sein können, die fast alle ihre Habilitation bezahlen (außer erfolgreiche Despensahausfrauen und erfolgreiche Suppenköche, die dann lieber mit dem zwei Dollar-Schein vor dem Polizisten wedeln), und bin auf einen mehrere Millionen US-Dollar Betrag jährlich gekommen. Nicht nur in Asuncion gehen ja 75% der Steuereinnahmen allein an Gehälter für viele Wasserköpfe-Amigos und viel Nichts drauf.

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