Es hat allen die Augen geöffnet

Asunción: Nur wenige hundert Meter entfernt von Botschaften und Konsulaten sowie dem Shopping del Sol ereignete sich gestern der Auftragsmord, bei dem es erste Anhaltspunkte gibt.

Die Opfer, William Giménez Bernal und Sohn Gabriel Giménez González, stammten aus Pedro Juan Caballero. William Giménez Bernal war ein Privatsekretär von Jarvis Chimenes Pavão, einem inhaftierten Drogenboss, der auch von hinter Gittern alles leitet. Obwohl William Giménez wegen Drogenschmuggel prozessiert wurde und ein jeder wusste, welche seine Vergangenheit und seine Gegenwart ist, durfte er unbehelligt und regelmäßig Chimenes Pavão im Gefängnis der “Agrupación Especializada“ besuchen.

Das Haus in dem die Unterstützer eines Drogenbosses wohnten, liegt in einer ansehnlichen und teuren Gegend, was wiederum Angst bei Nachbarn sät. Insgesamt 33 Einschüsse wies der Toyota Fortuner auf. Die Polizei, vollkommen überfordert mit der Fahrzeugbeschreibung gab einen Befehl heraus alle anzuhalten, die einen Hilux aktuellen Baujahrs in weinrot fahren. Dabei kam es auch zu Szenen wie der eines jungen Mannes, der bei der Kontrolle davon rennen wollte. Im Wagen fand man 2,5 Gramm Marihuana für den Eigengebrauch.

Demnach tappt die Polizei trotz eingesammelter Handys am Tatort im Dunkeln während die Täter sicherlich schon wieder im Grenzgebiet einsatzbereit für neue Aufträge sind. Einziger Lichtblick ist ein Handz, was zwei Blocks vom Tatort gefunden wurde. Es könnte einem der Täter gehören.

Clemencio “Gringo” González, der mit der Fimengruppe Cristo Rey S.A. in Kontakt steht, soll damit endgültig ins Visier verfeindeter Gruppen geraten sein. Der Fortuner war auf das Unternehmen angemeldet. Inwiefern mit Protektion durch Chimenes Pavão zu rechnen ist, kann noch nicht abgeschätzt werden.

Die Polizei durchsuchte das Haus, in dem William Giménez Bernal wohnte vor einem Monat, nachdem sie Informationen erheilten, dass da Waffen versteckt sein könnten. Gefunden wurden damals keine.

“Damit scheint nun auch dem letzten klar zu sein, dass bewaffnete Banden nicht nur im Grenzgebiet agieren. Dank ihrer finanziellen Möglichkeiten sind auch Anschlagsorte wie Asunción kein Problem für sie“, sagte der ehemalige Innenminister Rafael Filizzola heute Morgen.

Wochenblatt

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2 Kommentare zu “Es hat allen die Augen geöffnet

  1. Spuren gibt es nach jedem Attentat, nur verlaufen sie meistens im Sand und Aufklärung ist so gut wie ein Fremdwort. Zur Erinnerung, wie sagte doch kürzlich der Leiter (ehemaliger General) der Drogenabwehrbehörde (SENAD) in einem Gespräch mit ABC-Color: Ein Teil seiner Agenten arbeiten auch für die Gegenseite. Ist doch eine Aussage oder? Geheime Operationen werden oft im Vorfeld verraten.

  2. Pedro Juan Caballero, Ciudad del Este, Presidente Franco. Wenn man es nicht ohnehin wuesste, koennte meinen in diesen Staedten leben die Reichen und demnach man ja mit ehrlicher Arbeit nicht reich wird..

    Ueberraschend ist fuer mich in dem Artikel nichts. Otto Normalverbraucher kann da beruhigt sein, weil er zumindest vor diesen Problemen verschont bleibt und vor allem solche Reichenviertel und Staedte meidet. In jedem Kuhdorf hat man mehr Sicherheit als neben einem Nachbarn mit Villa und dicken Autos neben dem Swimming Pool gleich vor dem Golfplatz.

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