Lehrer gehen mit schlechtem Beispiel voran

Asunción: Die Lehrer fordern mehr Engagement im Bildungssektor. Etwa 4.500 Pädagogen demonstrierten letzte Woche im ganzen Land und geben dabei ein schlechtes Beispiel ab, denn der Unterricht für die betroffenen Schüler fiel deswegen einfach aus.

Nach offiziellen Angaben waren 50% der Kinder und Jugendlichen in Concepción, San Pedro, Caaguazú und Caazapá von dem Unterrichtsausfall betroffen. In diesen und anderen Departements des Landes waren die Lehrer der Gewerkschaft OTEP auf die Straße gegangen, um im Zentrum von Asunción zu protestieren.

Die Pädagogen forderten eine bessere Infrastruktur in den Schulen sowie eine Vereinheitlichung der Schulessen in allen Bildungseinrichtungen und eine Investition von 7% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in die Bildung. Die Hauptforderungen bezogen sich jedoch auf ihre eigenen Interessen, wie etwa eine Gehaltserhöhung von 16% für alle, Verbesserung der Altersversorgung, ein Gesetz über den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz und die Befreiung von der Zahlung von Einkommensteuer (IRP).

Obwohl die Bildungsinvestitionen derzeit nicht 7% des BIP erreichen, wie von der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) empfohlen, erhält das Bildungsministerium das meiste Budget nach dem Finanzministerium. 85% der Mittel, mehr als 6,4 Billionen Guaranies, werden jedoch für die Bezahlung von Gehältern verwendet, während nach offiziellen Angaben nur 7% in die Qualität der Ausbildung investiert werden.

Aufgrund dieser Forderungen ließen die Lehrer am Freitag die Schulkinder in leeren Klassenzimmern zurück, die mit ihnen lernen sollten, was notwendig ist, um bessere Lebensbedingungen anzustreben.

Der Bildungsminister Eduardo Petta sagte, dass das Bildungsministerium MEC von 183 Tagen im Schuljahr nicht einmal 100 Unterrichtstage erreicht. „Wir respektieren die Demonstrationen und sind der Meinung, dass sie im Einklang der rechtlichen Vorschriften sind, aber es ist besorgniserregend, dass Schüler den Unterricht verlieren”, sagte er.

Wochenblatt / ABC Color

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10 Kommentare zu “Lehrer gehen mit schlechtem Beispiel voran

  1. Die Lehrer Paraguays bekommen wirklich den Hals nicht voll. Jedes Jahr fordern sie in unverschämter Weise hohe Lohnzuwächse, werden schon sehr frühzeitig pensioniert wovon andere nur träumen können und darüber hinaus bekommen sie eine hohe Pension. Und was sind ihre Leistungen? Man sehe sich nur die Jugend und deren Beitrag zur Gesellschaft an, dann weiß man Bescheid. Von Wertevermittlung ohnehin keine Spur.

  2. Mit dieser Aktion geben die Lehrkräfte ihren Schülern ein gutes Vorbild wie man seine Habsucht, rücksichts- und verantwortungslos durchzusetzen versucht. Das sind doch “Werte” die hier am praktischen Beispiel vermittelt werden.
    Nachdem man nicht alle über einen Kamm scheren soll, nehme ich die Lehrkräfte von meiner Kritik aus, deren Schüler, gestern nicht in leeren Klassenzimmern zurück gelassen wurden.

  3. Der Ausfall an den Schulen hier ist Himmel schreiend in einem Monat sind diese Ausfälle wegen Konfernzen oder sonst einen erfundenen Grund schon sehr bedenklich. Der Bildungsgrad in den Staatlichen Schulen ist weit unter dem von Privaten an denen nicht so viel gestreikt wird. Dann noch mehr Geld fordern ist einfach frech.

  4. Manni und Anton, ihr habt aber SCHON eine Ahnung was die Lehrer im Osten Paraguay’s nur an Gehältern einkassieren? Also ich für meinem Teil würde für ein Lehrergehalt von ca 3Millonen Grs. nicht mal mehr morgens aufstehen. Sehr gut das die Lehrer es dort mal machen. Ihr könnt diese Lehrergehälter auf keinen Fall mit den Lehrergehältern aus Deutschland vergleichen!!

    1. Haben Sie vergessen, dass bei Umsetzung aller den Staat erwartenden Forderungen nach höheren Löhnen / Gehältern der Staatsbankrott zu erwarten ist? Zu Zeiten der klammen Kassen in Deutschland hatte sich der gesamte öffentliche Dienst auf knapp bemessene Erhöhung der Bezahlung bis hin zu sog. Nullrunden eingestellt und auch geduldet. Das Lehrpersonal in Deutschland wird nicht nur höher bezahlt, sondern auch die Anforderungen um diesen Beruf überhaupt ausüben zu können sind auf einem wesentlich höheren Niveau.

      1. In dem letzten Punkt haben Sie Recht. Aber ist ist es nicht gerade die gute Bezahlung die den Ansporn zur Bemühung/Verbesserung gibt? Zu hoffen das man durch Fleiss bessere Löhne bekommt, ist im heutigen Neoliberalismus kaum zu bewältigen. Stimmts oder hab ich Recht? 😉

  5. Gemaess MEC gehen die Schueler von den vorgeschriebenen 183 Tage nicht einmal 100 Tage in die Schule! Max. 4 Stunden abzueglich Mittagessen, Nationalhimme singen, Bibelunterricht, vorgedruckte Bildchen ausmalen usw! Ich habe sicherheitshalber noch im Internet gesucht, wieviele Tage ein Jahr hat… immer nur ca, 364/365 Tage pro Jahr

  6. Ich begrüße alle Kommentare, auch die welche keinen Sinn ergeben, weil sie allesamt zu einem gemeinsamen Fazit führen: ” UNTER STROESSNER HÄTTE ES DAS NICHT GEGEBEN!….”

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