Mutmaßlicher Entführer von Cristian Schaerer nach 19 Jahren gefasst

Edelira: Eines der mutmaßlichen Mitglieder der Bande, die Cristian Eduardo Schaerer Gómez (21), aus Corrientes, entführt und ermordet hat, wurde gestern Abend nach 19-jähriger Suche von der Polizei in Edelira gefasst. Er könnte wissen, wo die Leiche vergraben wurde.

Die Ermittlungspolizei, Regionalbüro von María Auxiliadora, hat vorgestern um 19:15 Uhr Ricardo Ariel Delvalle Arriola (42) im Bezirk Edelira, Departement Itapúa, festgenommen. Er steht im Verdacht, an der Entführung und anschließenden Ermordung von Cristian Eduardo Schaerer Gómez beteiligt gewesen zu sein.

Gegen ihn lagen ausstehende Haftbefehle vor, einer aus dem Jahr 2006 in der Sache “mutmaßliche Entführung” und ein weiterer aus dem Jahr 2011 in der Sache “wegen mutmaßlicher Tötung”.

Delvalle Arriola wurde auf der Straße identifiziert und festgenommen. Dies wurde dem Staatsanwalt Rodrigo Vergara mitgeteilt, der seine Verhaftung und Überstellung an die Ermittlungsstelle anordnete, um ihn den Justizbehörden zu übergeben.

Mutmaßlicher Kidnapper

Nach Angaben der Polizei soll Ricardo Delvalle Arriola zusammen mit seinen beiden Brüdern zu der Bande gehört haben, die den am 21. September 2013 in Corrientes 21-jährigen jungen Mann aus Corrientes und Jurastudenten Cristian Eduardo Schaerer Gómez auf paraguayischer Seite entführten sowie gefangen hielten. Letzten Mittwoch jährte sich dieses Ereignis zum 19. Mal.

Die Verbrecher hatten es auf den jungen Mann abgesehen, nachdem es ihnen nicht gelungen war, seinen Vater Juan Pedro Schaerer zu entführen, der bei einem Überfall im Stil eines Kommandos in der Wohnanlage Colinas del Yacht in Lambaré entkommen konnte.

Juan hatte erzählt, wie sein Sohn bei seiner Ankunft zu Hause in einem Mercedes Benz von einem anderen Fahrzeug abgefangen wurde, aus dem Gonzalo Adrián Acosta, alias “El Paragüita”, Claudio Sebastián Cornelli Belén, alias “Jaimito”, und José Rodolfo Lohrmann, alias “El Ruso”, ausstiegen. Die ersten beiden wurden in Argentinien verurteilt und der letzte wurde 2016 in Portugal verurteilt.

Die Mutter des jungen Mannes, Pompeya Gómez, zahlte 273.000 US-Dollar für die Freilassung ihres Sohnes in Ciudad del Este, hörte aber nie wieder etwas von ihm.

Wichtigste Zeugenaussage

Der Haftbefehl gegen Delvalle aus dem Jahr 2006 geht auf die Aussage seiner Ex-Frau zurück, einer Paraguayerin, die sagte, sie sei mit ihm in Streit geraten, nachdem sie beschlossen hatte, ihn zu verlassen.

Delvalle drohte, ihr gemeinsames Kind und ihre Schwiegereltern zu töten, wenn sie nicht zu ihm zurückkehren würde. Sie sagte, dies habe sie dazu veranlasst, ihn bei der Polizei anzuzeigen.

Die Frau sagte, dass Delvalle eine Gruppe namens “Los Marihuaneros” anführte und er sie in den Dienst der Entführer gestellt habe, um Cristian zu transportieren und zu versorgen.

Sie beschuldigte ihn auch, der Urheber des Mordes zu sein und sagte, er habe ihn in Encarnación, in der Nähe des Rio Paraná, begraben, so ein Bericht der Zeitung Clarín.

Wochenblatt / Abc Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

4 Kommentare zu “Mutmaßlicher Entführer von Cristian Schaerer nach 19 Jahren gefasst

  1. Mein berufliches Ziel? Freit AG

    Nur 19 Jahre. Das ging aber flott. Auf hiesig Vollprofi Prästeinzeitpolizei und -justiz ist eben verlass. Kann man dennoch von Glück schreiben, dass solch ein netter Mensch, wie der Verhaftete, in der Zwischenzeit nicht noch mehr Menschen umgebracht hat. Obwohl die Zeit von 19 Jahren etwas knapp ist.

    27
    21
    1. 21 Daumen runter, Hut ab. Vermute, oder auch nicht, die Leute stehen zur Unschuldsvermutung und gegen Vorverurteilung. Ist grad in Paraguay ganz angebracht, egal wie der Fall geschrieben steht.

      1. Ich weiß wirklich nicht, was diese Disliki-Dislillies gegen meinen Beitrag haben. 19 Jahre bis zur Verhaftung eines “mutmaßlichen” Kleinstkriminellen ist doch wirklich flott. Weshalb man hiesig Vollprofi-Prästeinzeit und -justiz doch wohl noch Tribut in Form eines wohlwollenden Comments zollen darf. Kommt Zeit, kommt Liki-Lillies. Man stelle sich vor, der Mann ist mutmaßlich schuldig, sein Aufenthaltsort zu finden hätte noch einmal ein paar zwei Jahrzehnte gedauert, ob er dann aufgrund von weiteren mutmaßlichen Entführungen nicht gleich in den Hausarrest käme, da hierzulande ab dem 70 Lebensjahr selbst Mord nicht zum stationären Aufenthalt im Zuchthaus führt. Seine mutmaßlichen Opfer würden das bestimmt auch mit einem Disliki-Dislillie quittieren.

  2. Was für ein “schneller” Erfolg durch hiesige Justiz und Polizei! Mit dazu trägt bei, daß es in Paraguay keine Wohnsitz-Anmeldepflicht und kein effizientes Anmelde- und Registrierungsregister gibt. Auch das allseits bekannte Schmiergeldsystem trägt dazu bei. So können gesuchte Personen relativ leicht untertauchen. Wenn ich richtig informiert bin, sollen sogar im Raum Villarica – Independencia gesuchte deutschsprachige Einwanderer über längere Zeiträume unerkannt untergetaucht sein, manche sogar ohne Aufenthaltsgenehmigung in der Pampa unbescholten leben. Was da dran ist kann ich nicht abschätzen, aber möglich wäre das durchaus.

    10
    6

Kommentar hinzufügen