Verkehrserziehung als Unterrichtsfach

Asunción: Da die Einführung von Fahrschulen und deren Besuchspflicht praktisch schwer umzusetzen wäre und heutzutage mehr Minderjährige als Erwachsene auf Mopeds unterwegs sind, schlägt das Bildungsministerium einen Pilotplan vor, der vorsieht im Kollegium bzw. Gymnasium das korrekte Verhaften im Straßenverkehr zu erlernen.

Diese durchaus sinnvolle Veränderung betrifft jedoch anfangs nur 300 Schulen im Großraum Asunción, Encarnación und San Estanislao. In diesen Lehreinrichtungen erhalten rund 2.500 Schüler im 3. Kurs diese Ausbildung.

Um diese zusätzliche Materie geschickt an die Schüler zu vermitteln, werden Mitte März etwa 500 Lehrer weitergebildet“, erklärt Clara Duarte, Koordinatorin des Nationalen Plans für Straßenverkehrsausbildung beim Bildungsministerium.

Der Lehrvorschlag hat drei Achsen worauf das Projekt basiert, die Konzepte des Straßenverkehrs und die Faktoren die ihn beeinflussen, die aktuellen Verkehrsregeln und Gesetze sowie die positiven und negativen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit.

„Die Absicht die wir verfolgen ist die Schüler zu sensibilisieren und sich korrekt zu verhalten um Verkehrsunfälle zu verhindern“, versicherte die Angestellte des Bildungsministeriums.

Der Vorschlag wurde vom Ministerium für Bildung sowie vom Ministerium für öffentliche Bauten vorgestellt. Dabei war auch die Kammer der Motorradindustrien eingeladen, deren Vertreter darum bat, dass Verkehrsbildung schon in der Vorschule Eingang findet. Der Direktor der Straßenpolizei, Manuel Guzmán hob ebenfalls die Tatsache hervor, dass nicht nur Fahrzeugführer die Regeln kennen sondern auch Fußgänger.

Ebenso war der Ex Fußballspieler Julio González Ferreira dabei, der Opfer eines Verkehrsunfalles wurde und die Autoritäten darum bat extremere Maßnahmen zu ergreifen, damit Führerscheine nicht mehr so leicht ausgegeben werden. Die Motorradhändler bat González um etwas gewissenhaftere Arbeit und erinnerte daran, dass ein Motochorro (Dieb auf einem Motorrad) für nur 2.000 Guaranies (erste und symbolische Rate) ein Motorrad erwerben kann.

(Wochenblatt / Última Hora)

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5 Kommentare zu “Verkehrserziehung als Unterrichtsfach

  1. Klingt außerordentlich gut. Nur stellt sich die Frage, wer soll unterrichten, wenn das ganze Land keine Ahnung von Verkehrsregeln hat. Man hat es nicht einmal geschafft eine Pflichtversicherung für Mopeds einzuführen. Das alleine schon zeigt, man hat von der Materie keine Ahnung. Von den Lehrern schaffen 65% nicht einmal die Aufnahmeprüfung in den öffentlichen Dienst wo 8000 Pädagogen fehlen. Und da will man auch noch Verkehrserziehung einführen. Lehrer die vom Strassenverkehr keine Ahnung haben zu Experten schulen. Ein Vorhaben zum Scheitern verurteilt, wegen Unfähigkeit.

    1. Hallo Asuncioner,
      hast Du schon mal darüber nachgedacht, warum in einem Land, in dem wie Du schreibst, “das ganze Land keine Ahnung von Verkehrsregeln hat”, weniger Unfälle passieren, als in D-Land?
      Niedrigere Bevölkerungsdichte, andere Strassenverhältnisse, andere Mentalität, kaum Versicherungen, andere Lebensverhältnisse…
      Es ist ein Kapitalfehler, bei so grundsätzlich unterschiedlichen Verhältnissen einen Strassenverkehr nach europäischem Vorbild einführen zu wollen, da die historisch gewachsenen Abläufe sehr gut funktionieren.
      Einige deutsche Verkehrsexperten wurden vor ca 30 Jahren nach Delhi eingeladen, um Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten.
      Sie kamen zu dem weisen Ergebnis, am besten alles unverändert zu belassen. Ein System nach deutschem Vorbild wäre nicht in der Lage, die Verkehrsströme in der indischen Hauptstadt zu regeln. Das deutsche System würde hhoffnungslos zusammen brechen und passt einfach nicht nach Delhi.
      Genauso ist es mit Paraguay. In Asuncion gibt es an verschiedenen Stellen Verbesserungsmöglichkeiten in der Verkehrsführung, aber “deutsche Gründlichkeit” mit Verkehrserziehung für die komplette Bevölkerung ist die schlechteste Idee überhaupt.
      Gruß, Miha

      1. Hallo Miha,
        es geht hier nicht um Deutsche Gründlichkeit – es geht um grundlegende Fragen des Straßenverkehrs. Und Dehli kann man wahrlich nicht mit PY vergleichen. Dort gibt es eine Verkehrsdichte, die zig mal höher ist als in Ballungszentren in DACH.
        Und die Anzahl der Unfälle? Setze die mal ins Verhältnis zur Bevölkerung oder zu den existierenden Fahrzeugen. Dann wird wieder ein Schuh draus.
        Bist du schon mal zu Ballungszeiten durch den Großraum ASU gefahren? Ja, ich auch oft – und? Alles OK, schön, aber nur weil man für die anderen mitdenkt und die irren Motofahrer und Jungraser in schnellen Geländewagen die Vorfahrt freiwillig überläßt. Das hat aber letztendlich mit halbwegs geordnetem Straßenverkehr nichts mehr zu tun. Das ist Wildwest, wo der stärkste oder frechste das Sagen hat.

      2. Verkehrsunfälle werden immer noch anteilig an der Bevölkerung berechnet oder angegeben. Wenn man sich nun anschaut, wieviele Motorad- oder Mopedfahrer jedes Wochenende zu Tode gekommen sind, von anderen Unfällen ganz zu schweigen, da dürfte doch Paraguay weit mehr Opfer haben als Deutschland.

  2. @ Miha

    Deine Ansichten sind scheinbar noch aus der Steinzeit.

    Einem oder allen Menschen Wissen zu vermitteln hat noch nie geschadet, in welcher Welt lebst du!!!!!

    Es müssen ja nicht gleich deutsche Verhältnisse geschaffen werden.

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