Weitere Kritik an Deutschlandbesuch des paraguayischen Kanzlers wird laut

Berlin: Während heute Morgen der paraguayische Kanzler José Félix Fernández Estigarribia sich auf die Reise nach Deutschland begibt, wo er am 13. März Guido Westerwelle treffen wird, schrieben Organisationen von Auslandsparaguayern in Europa sowie soziale Verbände die Lateinamerika unterstützen einen offenen Brief an die deutsche Regierung.

– In diesem bekunden Sie ihre Empörung darüber, dass die deutsche Regierung eine de facto Regierung wie die aus Paraguay zu einem offiziellen Staatsbesuch einlädt. Es sei doch öffentlich bekannt, dass diese Regierung nur durch einen unsauberen Prozess bzw. Staatsstreich an die Macht kam und den gewählten Präsidenten absetzte. Diese Einladung steht in Kontrast zu den Entscheidungen der Mercosur und der Unasur. Ebenso nahm Paraguay nicht am Celac und am Iberoamerikanischen Gipfel teil. Damit ist Deutschland das einzige Land, welches diesen Typ von Einladung an Paraguay macht.

– Wir bedauern es, dass die Einladung in entgegengesetzte Richtung zu der demokratischen Stärkung der internationalen Gemeinschaft geht. Man lehnt sich damit gegen das paraguayische Volk auf, welches mit dem Staatsstreich geschädigt wurde, der Fernando Lugo das Amt kostete.

– Wir erklären die Einladung als inopportun, wenn man bedenkt, dass die de facto Regierung in einen Prozess verwickelt ist, der von der Menschenrechtsorganisation kritisch betrachtet wird. Nach dem Massaker von Curuguaty sind Rubén Villalba und Nestor Castro seit 38 und 35 Tagen im Hungerstreik. Sie bitten um Justiz und die nationalen Autoritäten reagierten nicht ein bisschen darauf. Im gleichen Moment empfängt die deutsche Regierung den unrechtmäßigen Kanzler Paraguays. In den Vereinigten Staaten werden von der Menschrechtskommission der OAS die Morde von Vidal Vega und Benjamín Lezcano untersucht, beides waren Campesino-Führer der Zone. Die tödlichen Anschläge wurden von der hiesigen Regierung minimalisiert und nicht tiefer untersucht.

– Schlussendlich meinen wir, dass die deutsche Regierung als Mitglied der internationalen Gemeinschaft einen Kompromiss mit der Demokratie und Menschenrechten hat, weswegen sie vor solch einer Einladung darauf pochen sollte, dass diese Grundpfeiler wieder hergestellt werden.

(Wochenblatt / Rebelion)

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

10 Kommentare zu “Weitere Kritik an Deutschlandbesuch des paraguayischen Kanzlers wird laut

  1. Gratuliere: Das Wochenblatt stellt sich auf eine Stufe mit dem “Neues Deutschland” (Zentralorgan der SED) und dem “Schwarzen Kanal” des Eduard von Schnitzler. So macht man Geschichte wieder lebendig.
    Proletarier aller Länder vereinigt Euch!

    1. Das Wochenblatt hat doch überhaupt keine Stellung bezogen, sondern lediglich die Texte abgedruckt, so wie auch sonst andere Informationen wiedergegeben werden.
      Sowas nennt man Informationsfreiheit. Und selbst wenn das Wochenblatt dazu einen Kommentar darzu abgeben würde, dann wäre dies auch OK. So etwas nennt man dann nämlich freie Meinungsäußerung. Ist aber offensichtlich unbekannt, oder?
      In DT gab es eine Menge Leute, die alles, was anderer Meinung als die Bildzeitung war, abgelehnt hatten. Und hier?

  2. Geheule und Geschrei einer Gruppe von Leuten die niemals die Meinung des Größten Teil der Paraguayer wieder geben und der hier lebenden Deutschen.
    Mir ist der Kanzler willkommen!!!!!!!!
    Gerüchte und böses Verleumden das ist der Kommunisten Eigenart.Treibt man sie mit Agumenten in die Enge werden sich frech ,beleidigent und drohen
    Also ihr lieben in Europa mein Willkommen sei auch zu hören.

  3. Das WOCHENBLATT stellt sich ganz sicher nicht mit denen auf eine Stufe, sondern informiert aus der internationalen Presse und dem Internet.

    Indiesem Fall wird folgender Beitrag im Internet übersetzt wiedergegeben:
    http://www.rebelion.org/noticia.php?id=165044

    Ich jedenfalls befürworte den Besuch in Deutschland. Ich möchte auch keine sozialistische Regierung in Paraguay.

    1. Der Bericht war doch relativ neutral.
      Es geht doch um die Frage, ob ein Kanzler, der nicht vom Volk gewählt, sondern durch einen umstrittenen Vorgang in diese Funktion hinein rutschte, offiziell eingeladen werden sollte.
      Man hätte den Besuch ohne Probleme nach die Wahl verschieben können.

  4. In der Verfassung gibt es das Instrument des “juicio politico”. Selbiges wurde angewendet und Lugo entmachtet. Also rechtlich einwandfrei. Wenn einmal der ganze Kongress damit einverstanden ist, ausser einiger weniger Gegenstimmen, dann ist es nun einmal so. Ob es den Gegnern gefällt oder nicht. Ansonsten müsste man die Verfassung ändern.

    Die Nachbarn sollten erst einmal ihre eigenen politischen Leichen wegräumen, bevor sie über Paraguay urteilen und Sanktionen aussprechen.

    Es kann ja nicht sein, dass alles gut und recht ist was von den Linken ausgeht. Diese Regierung ist eine legitime Regierung. Daher kann der Kanzler, im Namen der Republik, reisen wohin er will.

    Es wäre interessant zu wissen, welche Organisationen im Ausland an der Aktion teilnahmen. Es ist doch fast jeder hier Lebende froh, dass dieser unfähige Präsident in Form eines Ex-Bischofs, den selbst die Kirche nicht mehr haben wollte, als Präsident abgewählt wurde.

    Der Mann hat von Anfang an gelogen und nichts weiter. Da viele Parlamentarier ihren persönlichen Interesse nachgingen und sie dabei niemals von der Regierung Lugos gestört wurden, was ihnen ja entgegen kam, hat es daher kaum eine Opposition gegeben. Man hat Lugo tun und walten lassen und auf der anderen Seite ebenso. Alle waren glücklich und zufrieden. Bis zu dem Punkt, wo der Weg zusehr nach links abtriftete und der Terrorismus immer stärker wurde. Da sahen nun auch die Volksvertreter ihre Schäfchen in Gefahr und Lugo bekam die rote Karte.

Kommentar hinzufügen